Teuchert: «Frauen sind auf Motorrad schmerzfreier»
Wie an den meisten IDM-Wochenenden konnten die Fans auch beim Finale auf dem Hockenheimring wieder Taxifahrten gewinnen. Auch BMW und Yamaha schickten wieder ihrer Zweisitzer los. Weltmeisterlich ging es dieses Mal bei den Chauffeuren zu. Da Michael Galinski, Chef des Teams Yamaha MGM mit Max Neukirchner und Damian Cudlin, noch die restlichen Nachwehen eines Armbruchs abarbeiten muss, engagierte er seinen alten Weggefährten Jörg Teuchert.
Teuchert konnte im Jahr 2000 den Weltmeistertitel in der Supersport-Klasse gewinnen und beendete seine Karriere vor wenigen Jahren in der IDM Superbike. Als Instruktor ist der Besitzer eines Fahrrad-Fachgeschäfts im fränkischen Hersbruck immer noch gelegentlich auf dem Motorrad unterwegs. Zuletzt vergangene Woche auf der GP-Strecke in Brünn.
«Das war eine Teuchert-Renntraining mit dem wir uns bei Bike Promotion eingemietet hatten», erzählt er. «Ich bin bestimmt 1000 Kilometer gefahren.» Genug, um für die Taxifahrten startklar zu sein. Die Passagiere wussten im Vorfeld nicht, was auf sie zukam. Denn neben Jörg Teuchert war auch der ehemalige Grand-Prix-Pilot Jürgen Fuchs unterwegs. Langsam fahren war da nicht angesagt.
«Ich hatte zwei Frauen und einen etwas stabileren Mann auf meiner Liste», zählt Teuchert auf. «Mitleid gibt’s da keins. Da muss das Knie an den Boden. Aber mit Frauen hinten drauf kannst du fast alles machen. Vielleicht weil sie mehr Erfahrung als Beifahrer haben. Sie sind da schmerzfrei. Es sind eher die Männer, die hinten drauf dagegen halte und mitfahren wollen.»
Die Geschwindigkeit ist es nicht, welche die Taxi-Gäste regelmässig ins Schwitzen bringt. «Es sind die extremen Schräglagen, die wir auch mit dem Zweisitzer fahren können», glaubt Teuchert. «Und das Aha-Erlebnis, wie tief wir in eine Kurve reinbremsen können. Sowas würde man ja nie auf der Straße machen.» Die Taxifahrten gibt es seit 2002. Schon damals war Teuchert als Chauffeur unterwegs. «Die erste Testfahrt hinten drauf absolvierte damals meine Freundin Ulli», erinnert sich Teuchert. Geheiratet hat sich ihn hinterher trotzdem.