Markus Reiterberger (BMW): «Schleiz ist geil»
War es ein Abschied von Schleiz?
Markus Reiterberger ist bekennender Schleiz-Fan und freute sich auch dieses Mal auf sein persönliches Heimrennen. Zahlreiche Fans waren aus Bayern angereist und auch der Reiti-Fan-Club absolvierte seinen jährlichen Ausflug nach Thüringen. Der BMW-Pilot selbst hatte in den Tagen vor dem IDM-Einsatz noch ein straffes Programm abzuarbeiten. Reiterberger war im Zuge seines geplanten Wildcard-Einsatzes bei der Superbike-Weltmeisterschaft Mitte August am Lausitzring bei den offiziellen Testfahrten dabei und hatte nur einen Tag zum Verschnaufen, bevor es in Schleiz wieder mit den IDM-Aufgaben weiterging.
«Die drei Testtage waren schon anstrengend», gab er ohne Umschweife zu. «Aber wir sind schon am Mittwoch nach Schleiz gefahren und konnten in Ruhe alles vorbereiten. Die Umstellung von der für den WM-Einsatz aufgebauten BMW S1000RR zurück auf mein IDM-Bike war nicht allzu groß. In dem WM-Motorrad steckt ja auch ganz viel IDM drin.»
Am Freitag musste seine Mechaniker an seiner BMW noch den Motor wechseln, aber für das Qualifying war alles startklar. Schon im ersten Qualifying haute Reiterberger eine schnelle Runde nach der anderen raus und ließ mit seiner Bestzeit von 1.24,606 die komplette Konkurrenz hinter sich, mit einem Vorsprung von 1,484 Sekunden. Die Pole Position war ihm auch nach dem zweiten Qualifying nicht mehr zu nehmen.
Ein glasklarer Sieg war ihm ersten Lauf fällig. Vom Start weg dominierte er das Rennen von der Spitze und überließ seinen Kollegen nur noch den Kampf um die restlichen beiden Podestplätze. «Die Strecke liegt mir einfach», stellte er klar, nachdem er über 24 Sekunden vor dem Rest des Feldes die Zielflagge gesehen hatte. «Durch die Überrundungen hat es mir ein wenig den Durchschnitt über die Renndistanz verdorben. Aber mein Motorrad war einfach ein Traum und dafür bin ich meinem Team total dankbar. Natürlich ist das auch alles eine Vorbereitung auf meinen WM-Einsatz am Lausitzring in drei Wochen. Deshalb gebe ich in einem IDM-Lauf immer alles und will es bis zum Schluss durchziehen. Die gewonnenen Infos helfen uns sicher auch beim Weg Richtung Lausitzring.»
Im zweiten Lauf war es erneut Reiterberger, der die Pace von der Spitze her bestimmte und in seiner eigenen Liga unterwegs war. Bei den gestiegenen Temperaturen kam allerdings auch der zweifach Deutsche Superbikemeister ordentlich ins Schwitzen. «Ein paar Bedenken hatte ich schon, weil es doch um einiges heißer war», verriet er nach Tagessieg Nummer 2. «Wir hatten einen richtig weichen Reifen aufgezogen und haben diesen auch gut zum Arbeiten gebracht. Es war einfach ein Riesen-Wochenende und ich sage Danke an meine Mechaniker und auch an Pirelli. Was soll ich noch sagen, es gibt nur drei Worte: Schleiz ist geil.»
In der Meisterschaft führt der BMW-Pilot nun mit 145 Punkten vor Teamkollege Danny de Boer. In zwei Wochen geht es im niederländischen Assen weiter.