Toni Finsterbusch soll es für Suzuki rausreissen
Heute gehen die Trainings zum nächsten IDM-Lauf in Oschersleben los. Zwei freie Trainings und das erste Quali sind geplant. Der Rest des Tages gehört den Piloten der Langstrecken-WM. Im Vorjahr hatte Dominic Schmitter vom Team HPC Power am Ende der Saison den vierten Rang geholt und war damit der Beste Nicht-BMW-Fahrer. Im steten Zweikampf befand sich der Eidgenosse mit dem Sachsen Toni Finsterbusch, der ebenfalls auf einer GSX-R 1000 unterwegs war.
Finsterbusch hat seinen Vertrag im Team Mayer verlängert und Suzuki Deutschland setzt große Hoffnungen in ihn und seine Kollegen. Thomas Hannecke, bei Suzuki Sportmarketing-Manager Motorcycles und ATV, erklärt die Umstände.
SPEEDWEEK.com: Ist der Titel "Bester Nicht-BMW-Fahrer" momentan das Beste, was man rausholen kann?
Thomas Hannecke: Ich denke nicht. Auf die Renndistanz gesehen, fehlte Toni Finsterbusch am Lausitzring ca. eine halbe Sekunde pro Runde auf den Sieger. Das Team um Thomas Mayer arbeitet sehr hart daran, diesen Abstand zu verkürzen und ich glaube fest daran, dass Siege diese Saison noch möglich sind.
In der US-amerikanischen und der Britischen Meisterschaft ist die Suzuki GSX R 1000 vorne dabei, nur in Deutschland geht nicht viel gegen die BMW. Warum ist das so?
Das hat sicher verschiedene Gründe. Zum einen muss man offen zugeben, dass das Team von Werner Daemen einen super Job macht. Am Ende entscheidet das Gesamtpaket über Sieg und Niederlage – was oft sehr eng zusammenliegt, wie der Ausfall des amtierenden Meisters llya Mikhalchik im zweiten Lauf am Lausitzring wieder gezeigt hat. In Deutschland haben wir zudem die Situation, dass BMW als deutscher Hersteller ein großes Interesse an der IDM hat und viele Ressourcen ausnutzt, die einem Hersteller zur Verfügung stehen. So werden zum Beispiel die Motoren der top Teams im Werk in Berlin vorbereitet und revidiert und auch im Bereich der Elektronik profitieren die Teams vom Engagement des Herstellers. Diese Möglichkeiten stehen den privaten oder vom Importeur unterstützten Teams der japanischen Hersteller in dieser Form nicht zur Verfügung. BMW macht hier einen guten Job und das spornt uns an, unsere Performance weiter zu verbessern. Dass die GSX-R absolut konkurrenzfähig ist, zeigen die Erfolge in anderen nationalen Serien, in denen die Hersteller mehr im Hintergrund stehen und teilweise auch eine Einheitselektronik zum Einsatz kommt.
Was traust du Toni Finsterbusch und seinen Mitstreitern in der IDM 2019 noch zu?
Toni sehe ich klar als Podiumskandidat und traue ihm definitiv auch Siege in der laufenden Saison zu. Bobby Bos vom HPC Power Suzuki Racing Team ist auf Anhieb mit der GSX-R in beiden Läufen in die Top 10 gefahren. Er ist neu auf der Suzuki und ihm traue ich top 5 Ergebnisse zu. Daniel Kartheininger war am Lausitzring leider vom Pech verfolgt und konnte sein Potential nicht unter Beweis stellen. Wenn alles passt, wird er sicher diese Saison auch noch Chancen auf eine Podiumsplatzierung haben.