Jan Mohr: Eine Portion Nervenkitzel beim IDM-Finale
Jan Mohr
Auch Jan Mohr musste sich am Freitag durch den Regen quälen und am trockenen Samstag aus dem Stehgreif ein passables Set-up für die Qualifyings aus dem Hut zaubern. In der Startaufstellung musste er sich dennoch ans Ende der 23 Teilnehmer stellen.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Das musste auch Mohr und sein Team am Wochenende feststellen. Der BMW-Pilot hatte in der Woche vor dem IDM-Lauf am Montag und Dienstag auf dem Hockenheimring getestet. Erlaubt ist das nur bis einschließlich Sonntag vor der Veranstaltung. Das wusste auch Mohr. «Mein Teamchef hat vorher angefragt, da das Training auf einer anderen Streckenvariante stattfand», erklärt der IDM-Pilot. «Im Reglement ist das nicht so klar. Und wir sind eben den Grand-Prix-Kurs gefahren und nicht wie bei der IDM die Kurzanbindung. Eine verbindliche Antwort haben wir keine bekommen.»
«Dann haben wir eben beschlossen, wir machen es halt», so Mohr. «Nach meiner Schulterverletzung lief es in Assen nicht so toll und ich kam wegen des Wetters dort wenig zum Fahren. Der Test am Montag und Dienstag hat es schon gebracht, weil ich mir wegen meiner Schulter dann wieder sicher sein konnte, dass die hält.»
Im Rahmen des IDM-Laufes musste Mohr dann bei der Rennleitung antanzen und weiß jetzt, dass man auch auf einer abgewandelten Streckenvariante vorher nicht fahren darf. «Wir haben noch bisschen diskutiert», meint er schelmisch, «aber es war klar, was kommt. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, ich hatte mir das schon gedacht.»
«In Lauf 1 konnte ich vom letzten Startplatz noch zwei Punkte mit Rang 14 ins Ziel retten», schildert er nach dem Sonntagsausflug. «Ich war ein wenig übermotiviert und machte zu viele Fehler. Schade, denn ich hatte einen guten Start und konnte in der ersten Runde schon acht Fahrer überholen. Top-Ten wäre von ganz hinten möglich gewesen.» Aus den angepeilten Top-Ten wurde auch im zweiten Lauf nichts, doch dafür wurde es teuer und bescherte dem Team um Andy Gerlich viel Arbeit.
«In Lauf 2 sortierte ich mich auf Rang 15 ein», berichtet Mohr. «Ich war sehr vorsichtig, da es vorher noch geregnet hatte. Nach vier Runden pushte ich dann und setzte mich mit geilen Fights gegen Ricardo Brink, Alex Polita, Julian Puffe und Toni Finsterbusch an die Spitze der Gruppe, die um Platz 10 kämpfte. Ich hatte einen guten Speed und schloss auf den Neunten und Achten auf. Dann passierte es. Der Motor ging hoch.»
Die Hoffnungen auf die letzten Punkte des Jahres gingen in Rauch auf. Mohr, der sich im Vorjahr die Medaille als bester Newcomer geholt hatte, landete in der Endabrechnung auf Platz 13. «Trotzdem war es ein geiles Rennen und wir haben erneut unseren Speed gezeigt», so sein Fazit. «Vielen Dank an mein Team BCC Racing für die tolle Arbeit und an alle, die mich dieses Wochenende angefeuert haben.»