F73 Academy Werk2 by MCA: Tolle Tage in Rijeka
Leon und Jessica Langstädtler und Christof Höfer (v.li.)
«Erster Roll-out für unser neu formiertes Team», lauteten die guten Nachrichten von der Rennstrecke in Rijeka, wo das Team F73 Academy Werk2 by MCA mit Crewchief Swen Drecker und Data-Ingeneur Ronny Schlieder die ersten Runden drehte. Teamchef Martin Jung betitelt die ganze Rennteam-Geschichte als wahrgewordenen Traum.
«Ich fühle mich sehr wohl zurück auf dem Superbike», versichert Christof Höfer zwischen zwei Turns. Er hatte bereits 2018 den Sprung in die IDM Superike gewagt, musste die Saison aber wegen eines gebrochenen Schulterblatts vorzeitig beenden. 2019 war dann der Sieg im BMW Boxer Cup fällig. «Ich konnte nach meinem ersten IDM-Anlauf 2018 noch weitere Erfahrungen im Rennsport sammeln. Auch auf der 1000er durch meinen Testfahrer-Vertrag bei BMW Motorrad. Außerdem habe ich mich vom Kopf her weiterentwickelt. Und fühl mich auch sonst rundum wohl. Ich habe viel Sport getrieben und habe mit mentalem Training gearbeitet. Ich fühl mich vollständig und komplett. Druck dagegen fühle ich nicht, das ist für mich das Wichtigste.»
Höfer mir Mehrfach-Job
Nach dem Aufbau seiner Pitbike-Schule geht es jetzt wieder zurück auf die großen Strecken. «Ich habe für mich selbst im Rennsport und mit meinen gewonnenen Meisterschaften mehr erreicht als ich wollte und habe in mir drin meinen Frieden gemacht», erklärt Höfer. «So gehe ich die ganze Sache nur mit Spaß an. Aber ich bin natürlich extremst motiviert und mache sehr viel Sport und fahre viel in meiner Pitbike-Schule, arbeite ganz viel an meiner Fahrtechnik. Step by Step, alles bringt Erfahrung.»
Die Zusammenarbeit mit den IDM Neueinsteigern GERT56 und dessen Piloten Toni Finsterbusch, Lucy Glöckner und Julian Puffe ist laut Höfer eine Satelliten-Kooperation. Am Rennplatz wird man die Nähe zueinander suchen und sich im Bedarfsfall gegenseitig mit Ersatzteilen und Man-Power unterstützen. «Da Karsten Wolf und ich langjährige gute Freunde sind», ergänzt Höfer, «bin ich happy und freu mich auf alles was kommt.»
Langstädtler nimmt neuen Anlauf
Der 22-Jährige war in der Corona-Saison 2020 nicht angetreten, nachdem die Saison 2019 mit dem inzwischen aufgelösten Team MPB eher mühsam verlaufen war. Jetzt will es Leon Langstädtler nochmals wissen. «So sehr eingerostet war ich gar nicht», vermeldet er aus dem sonnige Rijeka. «Ich saß zwar lange nicht mehr, genau gesagt seit Oktober letzten Jahres, auf dem Motorrad, aber ich konnte mich schnell schnell anpassen.»
Nach den Erfahrungen mit der Yamaha R1 kommt jetzt der Umstieg auf eine BMW S1000RR. «Ja, neues Motorrad-Fabrikat, neues Team und neuer Team-Kollege», zählt Langstädtler auf. «Viel Neues, aber nach den ersten Testtagen ist es mit dem kompletten Team absolut positiv und ich bin sehr glücklich mit allem. Die größte Herausforderung bin ich, denke ich, selbst. Wir haben ein 100-prozentiges Bike und ein ebensolches Team hier stehen, ich muss mich nur anpassen und einschießen. Da habe ich aber große Hilfe mit meinem Teamkollegen zudem einer meiner besten Freunde Fifty Höfer, das harmoniert Weltklasse und wir können uns gut helfen. Allgemein ist das Team, das wir hier auf die Beine gestellt haben, ein Traum. Eine Mischung aus Familie, Freunden und Professionalität.»
Mit Leon Langstädtler will das neue Team nach Möglichkeit die komplette Saison durchfahren. Wie sich der Saisonverlauf für Höfer gestaltet, wird sich zeigen. «Vielleicht fahre ich auch nur ein paar Gaststarts», überlegt er. «Ich habe ja neben der Position des Fahrers auch noch zu 50 Prozent die Funktion als Teamchef. Und auch als Fahrerbetreuer.»
So muss auch das Team F73 Academy Werk2 by MCA schauen, wie es in der schwierigen Corona-Zeit über die Runden kommt, um damit auch Langstädtler die komplette Saison zu ermöglichen. Höfer dagegen wird auch als Testfahrer fürs Team im Hintergrund agieren. «Wenn es finanziell passt», verspricht er, «fahre ich natürlich auch die ganze Saison.»