Debise: Von der GMT94-Yamaha auf die Weber-Kawasaki
So ganz glücklich ist IDM-Superbike-Teamchef Emil Weber vom Team Kawasaki Weber Motos nicht, dass seit letzter Woche zahlreiche Fotos seines Piloten Valentin Debise mit der Yamaha des Teams GMT94 auftauchen. Doch wer den Schweizer kennt, der weiß, dass er seinem Piloten niemals Steine in den Weg legen würde. Immerhin hat Debise, der für Weber sowohl in der IDM Superbike, wo er aktuell Zweiter ist, und in der IDM Supersport, wo er derzeit Zweiter ist, unterwegs ist, alle Erfolge der Saison 2021 mit einer Kawasaki eingefahren.
Nichts einzuwenden hatte er auch, dass sein Schützling mit dem Doppelstart in Deutschland noch längst nicht genug hatte, sondern auch in der Französischen Meisterschaft an den Start gehen wollte. Auch wieder in beiden Klassen versteht sich. Und in beiden Klassen führt er die Konkurrenz souverän an. Das bescherte Debise nun einen Wildcard-Einsatz in der Supersport-600-WM mit der Yamaha des WM-Teams GMT94, mit Unterstützung des französischen Verbands und mit dem Okay seines von Kawasaki Deutschland unterstützten IDM-Teams.
Inzwischen konnte Debise sein geborgtes WM-Bike von GMT94 in Carole nahe Paris erfolgreich Probe fahren. Das Ziel dieser Session war es, den Wildcard-Einsatz vorzubereiten, bei dem der Fahrer aus dem südfranzösischen Albi bei der Weltmeisterschaft in Magny-Cours im kommenden September fahren wird. Das Team hat viele Referenzen auf dem Carole-Kurs. Jules Cluzel, Federico Caricasulo, Corentin Perolari, Randy Krummenacher und Maximilien Bau haben auf dieser Strecke bereits die Yamaha R6 von GMT94 getestet. Damit liegen GMT94 ausreichend Referenzen vor, um das Niveau eines Fahrers beurteilen zu können. Debise hatte einen sehr guten Rhythmus. Er verbesserte sich in jeder Sitzung und beendete den Test mit einer 1.00,1.
«Es ist toll, dass ich das Motorrad schon vor der Ankunft in Magny-Cours ausprobieren konnte», freut sich Debise. «Das Motorrad ist ganz anders als das, was ich in der Französischen Meisterschaft fahre. Es gibt 30 PS mehr, eine andere Elektronik, eine andere Kupplung und eine völlig andere Aufhängung. Das Limit ist also weiter weg. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, hatte eine Menge Spaß und kann es kaum erwarten, in Magny-Cours zu zeigen, was ich in der Weltmeisterschaft leisten kann.»
«Valentin hatte eine sehr gute Session», bestätigt GMT94-Teammanager Christophe Guyot. «Sein Feedback war hervorragend und ermöglichte es uns, die Abstimmungen zu validieren, die wir für Cluzel und Caricasulo in der Weltmeisterschaft vorgenommen hatten. Das ist sehr ermutigend für seine Wild Card.»
Doch bevor es für Debise in die große weite WM-Welt geht, heißt es erst einmal wieder volle Konzentration auf die IDM-Klassen. Gefahren wird ab kommendem Freitag auf dem Schleizer Dreieck, was für den Franzosen absolutes Neuland ist.