Alex Polita: Job-Suche und Lust auf IDM-Revanche
Alex Polita
«Alles bestens in meinen Ferien», erklärte der Italiener Alessandro Polita, der die letzten Jahre für das Team von Jens Holzhauer in der IDM Superbike unterwegs war und im Vorjahr in der Meisterschaft Elfter wurde. Bei den beiden letzten Rennen der Saison 2021 war der 37-Jährige vom Pech verfolgt. Am Red Bull Ring kam er durch den Sturz eines Kollegens zu Fall und brach sich das Schlüsselbein. Für das Finale auf dem Hockenheimring war der Knochen wieder heil, dafür machte sein Blinddarm Zicken und musste wenige Tage vor der Abreise nach Hockenheim in einer Not-Operation entfernt werden.
Zum Abschluss der Saison kam dann die Kündigung durch das Team HRP, von der Polita nach eigener Aussage ziemlich überrascht wurde. «Es tut mir leid, dass es mit Jens Holzhauer so endete», erklärt Polita jetzt mit einigen Wochen Abstand. «Mit einer Sprachnachricht. Nach so vielen Jahren bei einem Projekt, in das ich Zeit und Energie investiert habe.» Im Jahr 2018 war der Alleskönner Polita, der Erfahrungen in der WM, der Italienischen und Britischen Superbike-Meister aufbieten konnte, mit dem Team HRP in der IDM aufgetaucht. Erst mit dem alten Modell der Fireblade, danach stand die Entwicklungsarbeit mit dem Nachfolge-Modell an.
«Ich habe immer von einer großen Familie gesprochen», beschreibt er sein Verhältnis zum Team, «aber offensichtlich war das Denken einseitig. Nicht einmal den Mut, mich anzurufen. Was mich am meisten betrübt, ist, dass ich während der Saison alle anderen Angebote abgelehnt habe, um mit Jens Holzhauer und Honda verbunden zu bleiben, nur um dann im Oktober mit einer Nachricht entlassen zu werden.» Im Team Holzhauer hatten zum Schluss auch der Deutsche Jan Bühn und der Italiener Luca Vitali angegast und für frischen Input in Sachen Fireblade gesorgt. Auch diese beiden hatten sich Hoffnungen auf einen Job gemacht. Am Ende einigte sich Holzhauer für die Saison 2022 mit Luca Grünwald, dessen BMW-Vertrag im Team Kiefer ausgelaufen war.
«Aber ich möchte mich bei allen IDM-Fahrern für ihre Solidarität bedanken», schildert Polita seine Gefühle, «wirklich bei allen, für die Zuneigung und Wertschätzung, die mir nach der Nachricht entgegengebracht wurde. Ich habe Dutzende von Nachrichten erhalten. Das bedeutet, dass ich wenigstens etwas Gutes hinterlassen habe. Wir werden sehen, was mich in Zukunft erwartet. Die Meisterschaft beginnt spät und es könnten sich noch einige gute Gelegenheiten ergeben. Ich möchte Luca Grünwald viel Glück wünschen, er wird es brauchen.»
«Für die nächste Saison ist noch nichts klar, es gibt nur viele Gespräche», so Politas Lage nach dem Jahreswechsel. «Im Moment konzentriere ich mich auf das Testen mit Pirelli und arbeite mit vielen Firmen in der Motorradindustrie zusammen. Meine Erfahrung wird von vielen geschätzt.» Sein Wunsch ist groß, noch ein weiteres IDM-Jahr auf die Beine zu stellen, denn ein paar Antworten möchte er gerne noch auf der Rennstrecke geben.