Marc Moser hofft auf Deal mit dem Ducati-Werksteam
Marc Moser in Portimao
Die vergangenen beiden Jahre startete Marc Moser in der IDM Superbike für das Team Bonovo action by MGM Yamaha und belegte die Gesamtränge 6 und 9. Weil sich das MGM-Team von Michael Galinski 2022 nur noch in der Superbike-WM engagiert und dort mit BMW verbandelt ist, hätte sich der 28-Jährige ohnehin einen neuen Arbeitgeber suchen müssen.
Am Dienstag und Mittwoch testete Moser im Autodromo do Algarve im Hinterland von Portimao für das Team ERC Ducati, das aus Borgo Panigale Werksunterstützung für die Endurance-WM erhält.
Bei ERC gelten Xavi Fores, David Checa und Lorenzo Zanetti als gesetzt, für einige der Langstreckenrennen müssen aber vier Fahrer genannt werden. Natürlich hofft Moser, dass er im deutschen Team aus Karlsruhe für mehr gebraucht wird als die Ersatzbank.
«Letztes Jahr machte ich in Le Castellet einen Gaststart in der Langstrecken-WM und fand das gut», erzählte Moser beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Das ist eine gute Serie, also wollte ich irgendwo unterkommen. Ich nahm dann letztes Jahr Kontakt mit Teamchef Uwe Reinhardt auf. Er sagte mir, dass sie mit mir testen und schauen wollen, ob es passt oder nicht. Deswegen war ich in Portimao.»
Das Thema IDM ist für Marc deswegen aber nicht abgehakt. «Es ist ja noch offen, ob das mit ERC klappt», klärte er auf. «Klappt es, möchte ich nur Endurance-WM fahren. Wenn nicht, würde ich versuchen, einen Platz in der IDM zu bekommen. Dort sind noch gar nicht so viele Leute genannt, eine super Option wäre das Kiefer-Team auf BMW, ein sehr gutes Team. Eventuell ergibt sich auch noch etwas mit Yamaha, ich stecke diesbezüglich noch in den Kinderschuhen.»
Immer mehr starke Fahrer aus nationalen Meisterschaften wechseln in die Endurance-WM. Selbst Piloten wie Randy Krummenacher und Steven Odendaal, Champion und Vize in der Supersport-WM, ziehen die EWC inzwischen vor.
«In der IDM verdienen zwei Leute Geld, zwei fahren gratis und der Rest bezahlt», hielt Moser fest. «In der EWC wird selbst ein guter nationaler Fahrer bezahlt, in fast jedem Team. Ich vermute, das liegt daran, dass die Hersteller dahinterher sind, es steht also mehr Geld zur Verfügung. In Deutschland ist die EWC keine große Geschichte, aber in Frankreich sind diese Events gleichgestellt mit MotoGP. In Le Castellet waren 160.000 Fans. Und Suzuka ist total verrückt. Deshalb gibt es entsprechendes Interesse von den Sponsoren.»
Dass Langstrecke viel mehr Teamsport ist als Sprintrennen, reizt den gebürtigen Frankfurter: «Man muss zwischen den Fahrern einen Kompromiss mit dem Motorrad finden. Und trotzdem muss man gucken, dass man selbst am schnellsten fahren kann. Für mich ist Teamsport ein schöner Gedanke, ich habe auch immer gerne Fußball gespielt. Da arbeitet man nicht nur für sich selbst, sondern für das Team. Ich hatte auch immer gerne einen Teamkollegen und habe mich gefreut, wenn der super war. Deswegen gefällt das mir.»