Reiterbergers Revanche mit brutalem IDM-Start
Markus Reiterberger vom Team BCC-alpha-Van Zon-BMW kam direkt aus Belgien an die IDM-Piste nach Oschersleben zum zweiten IDM-Wochenende gereist. In Spa-Franchorchamps hatte er mit dem BMW-Langstrecken-Team für den Anfang Juni anstehenden Weltmeisterschafts-Lauf geprobt und sich dort schon mal den Streckenrekord gesichert, der vorher jahrelang fest in der Hand seines belgischen Teamchefs Werner Daemen lag. Am Freitag ging es mit der BMW M 1000 RR für ‚Reiti‘ in Oschersleben wieder zurück in die Sprint-Abteilung. Auch da ließ sich der Bayer nicht lumpen und landete planmäßig in Startreihe 1, obwohl die Motorsport Arena nicht zu seinen unbedingten Lieblingsstrecken zählt. Um überschaubare 13 Tausendstel Sekunden hatte er die Pole-Position an seinen härtesten Konkurrenten und Marken-Kollegen Florian Alt abgeben müssen.
Für das erste Rennen am Sonntag hatte sich Reiterberger für den härteren Pirelli SC1 entschieden, um damit sicher über die Distanz zu kommen. Bis zur letzten Runden, und auch da bis zur drittletzten Kurve, leistete der BMW-Pilot auch fleißig die Führungsarbeit. Alt konnte er allerdings nicht ganz abschütteln und musste sich nach dessen herzhafter Attacke auf den letzten Metern mit Platz 2 zufriedengeben. «Es war ein unterhaltsames Rennen», beurteilte er das Geplänkel mit Alt. «Ich wollte mit dem härteren Reifen auf Nummer sicher gehen und hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Alts weiche Mischung so lange hält. Fünf Runden vor Schluss habe ich dann meine Attacke gesetzt, bekam aber dann selbst ein paar Probleme mit den Reifen, da ich auf der Flanke keinen rechten Grip mehr hatte.» Und das Überholmanöver von Alt in der letzten Runde? «Ich war schon innen in der Kurve», schildert Reiterberger, «da kam er innen über die Kerbs und hat mich kurz rausgeschoben. An der Stelle hätte ich nicht mit ihm gerechnet. Es war hart, aber das passt schon.»
Rennen 2 entschied sich Reiterberger für die weiche Mischung und fackelte am Start nicht lange. Nach der umgekehrten Startreihenfolge musste der Bayer von Platz 9 losfahren, was ihn nicht daran hinderte, sich bereits auf den ersten Metern die ersten Konkurrenten zu schnappen, in der dritten Kurve die Führung zu übernehmen und diese bis zur schwarz-weiß karierten Flagge auch nicht mehr abzugeben. Die Tabelle führt der dreifach IDM-Meister jetzt mit satten 49 Zählern an. «Ich wusste vorher, dass Alt eine super Pace hat», verriet Reiterberger nach seinem Sieg. «Da habe ich dann einfach einen brutalen Start hingelegt und habe versucht, wegzufahren. Der Grip war heute allgemein recht schlecht und alle hatten wohl das Problem mit Spinning am Hinterrad. Ich habe dann mit dem Reifen wohl am besten gehaushaltet.»