Leonov bekommt neuen Yamaha-Motor aus Nordhorn
Denis Hertrampf (li.) mit Vladimir Leonov
Während die Mechaniker vom Team Hertrampf MO Yamaha in ihrer Box der Motorsport Arena Oschersleben den Motor der Yamaha R1 ausbauten, machte sich ihr Chef Denis Hertrampf auf den Weg nach Hause. Allerdings nicht, um sich zu einem netten Grillabend mit seiner Familie zu treffen, sondern um mal eben einen neuen Motor für die beiden IDM-Rennen am morgigen Sonntag aufzubauen.
Vladimir Leonov war erst mit Verzögerung in die IDM eingestiegen. Der Russe konnte erst am vergangenen Freitag die nötigen Lizenzpapiere vorzeigen und glänzte im ersten Qualifying der IDM Superbike hinter dem BMW-Duo Florian Alt und Markus Reiterberger gleich mal mit der drittschnellsten Zeit. «Es wäre heute bei Vladimir so wie bei den beiden Vorderen ein 1:24er-Zeit drin gewesen», glaubt Hertrampf. Doch dazu sollte es zumindest am Samstag nicht mehr kommen. Leonov fehlte im Abschlusstraining ganz. Seinen dritten Startplatz in der ersten Reihe konnte er aber dennoch behalten. Keiner der nachfolgenden Konkurrenten schaffte es, seine Zeit zu unterbieten.
Allerdings verlief schon das erste Quali nicht problemfrei. «Wir haben Ärger mit der Kopfdichtung», erklärte Hertrampf die Sorgen. «Wir hatten schon im ersten Training nur einen Schuss frei.» Und jetzt? Ab ins Auto und auf nach Nordhorn ins Basislager. Dort steht in der Werkstatt des Teams noch ein halbfertiger R1-Motor. Dieser konnte die Reise nach Oschersleben nicht antreten, zwei wichtige Ersatzteile fehlten und wurde erst nach der Abreise des Teams geliefert.
«Das Thema Ersatzteile ist ja nach wie vor problematisch», ergänzt der Teamchef. «Es handelte sich in unserem Fall um zwei Zahnräder. Und da die Motoren für die IDM ja verplombt werden, kann man da auch nicht im Nachhinein noch was dran machen.» Da der Motor allerdings morgen in Leonovs Yamaha drinstecken soll, um der technischen Abnahme vorgeführt und im Warm-up um 8.30 Uhr eingefahren zu werden, machte sich eine Abordnung auf den Weg nach Nordhorn und zurück. 350 Kilometer ein Weg.
«Wir werden den Motor in der Werkstatt zusammenbauen», rechnet Hertrampf. «Ich schätze, wir brauchen so etwa vier Stunden. Dann geht es wieder zurück. Wir sind morgen früh spätestens zurück, egal wie, damit die Jungs den Motor noch einbauen können.» Motor einfahren im Warm-up – eine enge Kiste. «Ach das wird schon», spricht sich Hertrampf Mut zu. «Drück uns die Daumen.»