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Toni Finsterbusch: Prio 1 verletzungsfrei durchkommen

Von Thorsten Horn
Toni Finsterbusch

Toni Finsterbusch

Im vorigen Jahr zog sich Toni Finsterbusch bei einem Horrorsturz auf dem Schleizer Dreieck zum wiederholten Mal eine schwere Verletzung zu. Ungeachtet dessen, greift er dieses Jahr mit GERT56 wieder an.

Es war der erste Superbike-Lauf beim IDM-Rennen 2022 auf dem Schleizer Dreieck. Beim Dreikampf um Platz drei zwischen Toni Finsterbusch, dem Lokalmatador par excellence Julian Puffe aus Schleiz, beide vom Team GERT56, sowie Jan Mohr lancierte der Österreicher in der letzten Runde in der exorbitant schnellen und wenig Sturzraum bietenden Seng einen unsinnigen Angriff auf Toni Finsterbusch, der schief ging. Dabei räumte Jan Mohr den Krostitzer mit ab, woraufhin beide in den Balustraden und später im Krankenhaus landeten. Ergebnis: beide fielen bzw. fallen nach wie vor mit schweren Verletzungen lange Zeit aus.

Toni Finsterbusch konnte immerhin schon wieder das IDM-Finale 2022 in Hockenheim besuchen, und nun ist der 29-jährige schon wieder so weit hergestellt, dass er die vom 12. bis 14. Mai auf dem Sachsenring beginnende diesjährige IDM-Saison wieder im Team GERT56 in Angriff nehmen wird.

Nach diversen Testfahrten nutzte auch GERT56 am Wochenanfang ein Renntraining, um sich mit Toni Finsterbusch sowie den Teamneulingen Patrick Hobelsberger und Jan-Ole Jähnig auf die neue Saison allgemein sowie auf den regelmäßigen Grand-Prix-, jedoch unregelmäßigen IDM-Kurs vorzubereiten. Allerdings packte man wegen der niedrigen Temperaturen vorzeitig zusammen.

Zuvor hatte SPEEDWEEK.com Gelegenheit, sich unter anderem bei Toni Finsterbusch über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Natürlich stellte sich zu allererst die Frage, nach seinem Gesundheitszustand. «Soweit bin ich wieder in Ordnung. Ich habe zwar immer noch ein paar Probleme mit meinem rechten Fuß infolge des Schienbeinbruchs, was mich beim Laufen ziemlich anstrengt. Aber auf dem Motorrad merke ich das nicht mehr wirklich», wusste Toni Finsterbusch zunächst zu berichten.

Nachdem er nach dem viel zu frühen Ableben seines Vaters parallel zu seiner Rennerei den Familienbetrieb für Pumpentechnik nicht ganz freiwillig und noch jung an Jahren als Geschäftsführer übernahm, stellte sich natürlich ebenso schnell die Frage, warum er sich diesen doppelten Stress nach so viel Pech weiterhin antut. «Ich habe nach wie vor Freude am Rennfahren und das Team mit Karsten Wolf steht voll hinter mir. Da habe ich mir gesagt, dass ich es noch eine Saison probieren will», erklärte ‚Pumpen-Toni‘ dazu.

Nun ist anzunehmen, dass bei ihm nach mehreren schweren Verletzungen und mit der Verantwortung der Firma gegenüber sicherlich immer auch eine gewisse Angst mitfährt. Diese These wischt Toni Finsterbusch aber beiseite. «Ich fahre nicht nur, um dabei zu sein, sondern will schon versuchen, vorn wieder mit anzugreifen. Auf der Rechnung bin ich sicherlich nicht bzw. habe ich mich selbst nicht, aber ich will schon den einen oder anderen ein bisschen ärgern und auch in Richtung Podest kommen», lautet zunächst seine vorsichtige Kampfansage.

Gleichzeitig verweist er darauf, dass er vor Schleiz 2022 IDM-Dritter hinter Markus Reiterberger und Florian Alt war und würde schon gern wieder in diesen Bereich vorstoßen.
Da sein Teamkollege Patrick Hobelsberger um den Titel fahren möchte und Toni Finsterbusch bei den bisherigen Tests in einem ähnlichen Bereich lag, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Auf Nachfrage lässt er sich dann doch entlocken, dass das Podium definitiv seine Zielstellung sei. «Ich denke auch, dass auch andere Fahrer nicht außer Reichweite sind», gibt er sich vorsichtig optimistisch.

Nach seinen vielen Verletzungen und Knochenbrüchen, von der Schulter über Bein- und Arm-Frakturen bis hin zum Beckenbruch, hatte er während seiner letzten Rekonvaleszenz genug Zeit, alles mal zu reflektieren und sagte nun dazu: «Die letzte Verletzung war schon nicht so einfach, zumal die Sache mit der Selbständigkeit daheim auch weiter gehen musste. Da haben mir meine Mutter und meine Schwester sowie unsere Angestellten viel geholfen. Und das hat schließlich Priorität.»

Zu dieser Doppelbelastung fügt er zudem an: «Zum Glück kann ich das an der Rennstrecke ganz gut ausblenden und habe das bis jetzt alles ganz gut zusammen hinbekommen. Sonst würde ich es auch nicht mehr machen. Wenn ich nicht mehr richtig reinhalten könnte, würde ich keine IDM Superbike mehr fahren. Das Wichtigste ist für mich in diesem Jahr allerdings, mal eine Saison verletzungsfrei durchzukommen.»

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