Ilya Mikhalchik: Sieg und ein Nuller am Sachsenring
Das lange Warten hatte am vergangenen Wochenende endlich ein Ende. Auf dem Sachsenring, wo sich in vier Wochen Marquez und Co beim deutschen Grand Prix wieder ein Stelldichein geben, legten die Piloten der IDM los. Mit am Start in der IDM Superbike auch das deutsch-belgische Team BCC-alpha-Van Zon-BMW von Andy Gerlich und Werner Daemen. Mit Ilya Mikhalchik hatte das Team den Fahrer aus der Spanischen Meisterschaft zurück in die IDM geholt, mit dem man schon drei Mal den Titel in der IDM Superbike geholt hatte und der nach dem Umstieg von Vorjahres-Meister Markus Reiterberger das neue Titel-Zugpferd im erfolgreichsten IDM-Superbike-Team ist.
Ilya Mikhalchik hatte seine bewährte Startnummer 37 gegen die 17 getauscht. «Ich bin ein anderer Ilya geworden», beschreibt der Ukrainer, der aktuell mit seiner Lebensgefährtin seine Zelte in Polen aufgeschlagen hat, seine persönliche Wandlung. «Die 17 ist mein Geburtstag. Die anderen Dinge sind alles Vergangenheit.» Vergangenheit sind auch seine Erinnerungen an den Sachsenring 2020, wo er sich tapfer, aber nach einem Abflug mit einigen Schmerzen, mit dem späteren Meister Jonas Folger duelliert hatte. Eine Lieblingsstrecke wird die Berg- und Talbahn für den dreifachen IDM-Champion dennoch nicht. Auch sein Startplatz 3 in der ersten Reihe war sicherlich nicht ganz nach dem Geschmack des IDM-Rückkehrers.
Doch Mikhalchik ist nicht gerade bekannt dafür, sich von solchen Dingen aus dem Konzept bringen zu lassen. So absolvierte er beim ersten Rennen einen perfekten Start, legte ein flottes Tempo vor, wählte den Weg außen herum und setzte sich bereits beim Einbiegen in die erste Kurve an die Spitze des Feldes. Auch wenn seine Verfolger ordentlich Druck machten, konnte der Ukrainer in den letzten Runden noch mal nachlegen und seinen Vorsprung auf über drei Sekunden ausbauen. Start-Ziel-Sieg hieß am Ende das perfekte Resultat. «Es war ein wirklich nettes Rennen», urteilte Mikhalchik anschließend. «Im Qualifying hatte ich nicht meine schnellste Runde hingelegt und mich auf meine Race-Pace fokussiert. Im Rennen habe ich den Druck von hinten gespürt und habe mich vor allem auf die letzten Runden konzentriert und einfach meinen Job gemacht.»
Seinen Job hätte der BMW-Pilot nur allzu gerne auch im zweiten Rennen gemacht. Auf Grund der in der IDM angewandten umgekehrten Reihenfolge musste Mikhalchik von Platz 9 los. Um seine Podest-Chancen zu wahren, suchte er nach einem guten Start erneut den Weg über die Außenbahn. Doch sein Mut wurde nicht belohnt. Über das Vorderrad rutschte er aus dem Rennen ins Kiesbett – sein Lauf war zu Ende bevor es richtig angefangen hatte.
Das Ziel, seinen vierten Meistertitel zu holen, bleibt. Jetzt eben als Jäger und nicht als Gejagter.
Ergebnis IDM Superbike Rennen 1
1. Ilya Mikhalchik (BMW)
2. Florian Alt (Honda)
3. Hannes Soomer (Honda)
4. Patrick Hobelsberger (BMW)
5. Bastien Mackels (Yamaha)
6. Balint Kovacs (BMW)
7. Philipp Steinmayr (BMW)
8. Max Schmidt (BMW)
9. Jan-Ole Jähnig (BMW)
10. Kamil Krzemien (BMW)
11. Paul Fröde (Honda)
12. Sandro Wagner (BMW)
13. Michael Ghilardi (Yamaha)
14. Kevin Orgis (BMW)
15. Marco Fetz (BMW)
16. Colin Velthuizen (BMW)
17. Moritz Jenkner (Yamaha)
18. Björn Stuppi (BMW)
Ergebnis IDM Superbike Rennen 2
1. Florian Alt (Honda)
2. Patrick Hobelsberger (BMW)
3. Hannes Soomer (Honda)
4. Bastien Mackels (Yamaha)
5. Max Schmidt (BMW)
6. Toni Finsterbusch (BMW)
7. Balint Kovacs (BMW)
8. Philipp Steinmayr (BMW)
9. Jan-Ole Jähnig (BMW)
10. Kamil Krzemien (BMW)
11. Paul Fröde (Honda)
12. Kevin Orgis (BMW)
13. Marc Moser (BMW)
14. Colin Velthuizen (BMW)
15. Sandro Wagner (BMW)
16. Moritz Jenkner (Yamaha)
17. Marco Fetz (BMW)
18. Micheal Ghilardi (Yamaha)
19. Björn Stuppi (BMW)
20. Leon Franz (Yamaha)