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Steve Jenkner: Ratschläge beim Sohn bedingt erwünscht

Von Thorsten Horn
Moritz und Steve Jenkner (v.li.)

Moritz und Steve Jenkner (v.li.)

Der Apfel fiel auch bei den Jenkners nicht weit vom Stamm. Dabei war der ehemalige Grand-Prix-Sieger Steve Jenkner lange Zeit dagegen, dass auch sein Filius Moritz Rennen fährt. Die gemischten Gefühle sind geblieben.

Beim IDM-Saisonauftakt 2023 auf dem Sachsenring absolvierte der Hohenstein-Ernstthaler Moritz Jenkner, der in diesem Jahr seine dritte Saison in der Pro Superstock 1000 bestreiten wird, ausgegebenem Anlass einen Gaststart in der IDM Superbike. Mit kleinen Abstrichen verkaufte er sich teuer. Obwohl als Ex-Racer eigentlich mit allen Wassern gewaschen, kaute Papa Steve an der Boxenmauer zumindest im übertragenen Sinn Fingernägel.

Neben seinem Chefmechaniker Silvio Irmischer ist für Moritz Jenkner logischerweise sein Vater Steve eine wichtige Bezugsperson in seiner Box. Dieser ist allerdings nach wie vor nicht gerade Feuer und Flamme, was sein Sohn tut. «Schön, dass Moritz wieder ein Heimspiel und den entsprechenden Spaß hatte. Für mich war es ein Rennen wie jedes andere, weil es für mich überall gleich schlimm ist, wenn mein Sohn Rennen fährt», meint er zunächst lapidar.

Etwas konkreter wird der heutige Wuschelkopf mit folgenden Worten: «Als Vater sieht man das immer mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut man sich, wenn er ein gutes Resultat einfährt. Auf der anderen Seite wissen wir alle, was in dem Sport alles passieren kann und wie weh das tun kann. Ich hätte es gern gesehen, wenn er sich einen anderen Sport ausgesucht hätte. Moritz hat mich schon sehr überzeugen müssen, dass er das machen darf.»

Dazu muss man wissen, dass Moritz Jenkner in seiner Kindheit gesundheitlich bedingte Gewichtsprobleme hatte und selten echtes Talent aufblitzen lassen konnte. Irgendwann hat es dann aber klick gemacht, seitdem erfährt er die notwendige Unterstützung von seinen Eltern. Dazu noch einmal Steve Jenkner: «Er hat mich überzeugt, dass er es machen will und zu 100 Prozent ernst nimmt. Ich bin natürlich der Letzte, der nein sagt. Aber wenn wir das machen, dann bitte schön richtig. Dabei ist es egal, ob eine große oder kleine Karriere rauskommt.»

Und wie ist Steve Jenkners Hilfestellung in Sachen Fahrtechnik? «Ich versuche schon zu helfen, nicht nur auf der technischen Seite», sagt der selbstständige Öhlins-Servicetechniker. «Da hast du immer wieder dieses Vater-Sohn-Problem. Wenn ich was sage, ist es sowieso falsch. Ich sehe das alles und wir haben eine gute Struktur in unserem Mini-Team. Wenn das einer unserer Mechaniker ihm erklärt, ist es richtig. Es ist besser, wenn man Dritte einschaltet und ich mich da mit Äußerungen zurückhalte», ergänzt Steve Jenkner mit einem Augenzwinkern.

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