Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

KTM führt in der Markenmeisterschaft

Von Esther Babel
Bauer ist Erster in der Gesamtwertung

Bauer ist Erster in der Gesamtwertung

Matej Smrz und Martin Bauer teilen sich die IDM-Siege in Schleiz. Nebel gesundheitlich angeschlagen.

Martin Bauer, Motorex KTM RC 8 R (Platz 3/Platz 1): Bereits im Training hat sich abgezeichnet, dass ich im Rennen eine gute Pace würde gehen können, nachdem ich den zweiten Startplatz mit Rennreifen sichern konnte. In der ersten Startreihe zu stehen ist wichtig, aber wichtiger ist eine gute Rennabstimmung. Der erste Lauf war schwierig, die Bedingungen waren tricky, deshalb gab es auch etliche Stürze. Zu Beginn habe ich das Risiko bewusst niedrig gehalten, ich wollte nur möglichst viele Punkte sicherstellen. Zum Glück war meine Reifenwahl mit einem härteren Regenreifen hinten perfekt. Der dritte Platz war schliesslich mehr, als ich erwartet hatte. Dario Giuseppetti ist nach dem ersten Start direkt vor mir gestürzt, dabei hatte ich großes Glück. Ich bin über sein Vorderrad gerumpelt und musste anschliessend ein Stück neben der Piste übers Gras ausweichen. Das war knapp und hätte auch schief gehen können. Im zweiten Lauf auf trockener Piste ist mir ein perfekter Start gelungen, danach habe ich meine Pace durchgezogen und konnte mich Stück um Stück von den Verfolgern lösen. Ich habe selbst gestaunt und zwischendurch auf meinen Laptimer geklopft, weil die Rundenzeiten so gut waren. Nach einigen Zwischenfällen in dieser Saison konnte ich endlich wieder einmal problemlos das Potential der KTM RC8 R ausschöpfen und nach einigen Diskussionen zeigen, was mit diesem Twin-Superbike möglich ist. Zum Schluss hatte ich Reserven, ich hätte sogar noch zulegen können. Sehr traurig stimmt mich der schwere Sturz von Dario. Unglaublich wie es ihn dieses Jahr herbeutelt. Zuerst der Highsider in Oschersleben wo auch Stefan Nebel mitgerissen wurde und beide ihre Ambitionen um den Titelkampf so zeitig schon vergraben haben. Dann war Dario endlich wieder auf der Siegerstrasse am Sachsenring, wo ich wiederum arg ins Kiesbett musste und die Saison fast abgehakt habe. Und jetzt das. Es tut mir und der gesamten KTM-Familie sehr leid für Dario und für das Hertrampf-Team. Ich wünsche ihm natürlich von Herzen alles Gute und hoffe, ihn diese Saison nochmals im Sattel der Duc zu sehen und mit ihm ums Podium fighten zu können.

Matej Smrž, Inghart KTM Superbike Team (Platz 1/Platz 5): Im ersten Lauf war die Reifenwahl zum Glück richtig, vorne Full-Wets, hinten ein härteren Regenpneu. Beim Restart ist mir ein besserer Start gelungen als zuvor. Zunächst habe ich zwar ein paar Plätze eingebüsst, aber das war kein Problem, weil ich wusste, dass eine schnellere Gangart mit abtrocknender Strecke möglich sein würde. Schliesslich habe ich Damian Cudlin verfolgt und gemerkt, dass mein Hinterreifen besser funktionierte. Nach einigen Attacken konnte ich in der vorletzten Runde an ihm vorbeiziehen und eine Lücke herausfahren. Insgesamt war es ein sehr gutes Rennen - fast eines der leichtesten meiner Karriere. Ausserdem war am Sonntag mein zweiter Hochzeitstag. Ich hatte richtig Spass, obwohl mir die Strecke in Schleiz nicht gefällt. Es ist speziell in den schnellen Bergab-Passagen gefährlich. Ich fahre lieber auf modernen Pisten als auf solchen Natur-Rennstrecken. Der fünfte Platz im zweiten Rennen geht in Ordnung, vor dem Hintergrund, dass die Motorleistung etwas nachgelassen hat, die Kühlwasser-Temperatur war deutlich höher als normal. Dazu war die Schaltung nicht mehr perfekt, ich musste die Gänge mit Nachdruck einlegen. Insgesamt habe ich eine Menge Punkte eingefahren, das ist gut nach den Vorfällen und Enttäuschungen am Sachsenring und in Salzburg. Die Meisterschaft ist noch offen. Ich bin jetzt Vierter, aber die Abstände nach vorne sind nicht so gross. Ich bin wieder optimistisch, auch weil ich in den letzten Wochen einiges geändert habe. Ich habe ein neues Trainingsprogramm begonnen, dabei 3 Kilo abgenommen und dazu einen Sportpsychologen konsultiert. Das Inghart-Team arbeitet mit aller Kraft, ist unglaublich motiviert. Alles trägt dazu bei, dass ich wieder an mich selbst glaube. Inzwischen haben wir auch am Red Bull Ring trainiert, auf das Rennen dort freue ich mich schon jetzt.

Stefan Nebel, Inghart KTM Superbike Team (Platz 6/Platz 6): Ich bin mit einer Blutinfektion angereist, letzte Woche lag ich noch tagelang im Bett. Es fehlte mir an Kraft und Konzentrationsfähigkeit. Die Vorab-Tests hatte ich wegen meines Schlüsselbeinbruchs verpasst, auch das war nicht ideal. Zum Glück hat mich Martins Physiotherapeut Erwin Göllner fit machen können - in den Rennen war ich gut beieinander. Nach dem Training musste ich aus der zweiten Startreihe von Startplatz 8 loslegen, weil mir ein Konkurrent die beste Runde mit Qualifyern verdorben hatte. Beim allerersten Start war ein Reifen nicht korrekt montiert, das konnten wir zum Restart ändern. Leider machte mir dann ein Sensordefekt einen Strich durch die Rechnung, also habe ich die Elektronik abgestellt, diese Möglichkeit gibt es, und bin ohne Traktionskontrolle und Motorbremse gefahren, was nach einiger Eingewöhnung sogar recht gut geklappt hat, nachdem ich zweimal im Nassen das Vorderrad überbremst habe und geradeaus gefahren bin. Jedenfalls bin ich am Ende noch von Platz 10 auf Rang 6 vorgefahren, was angesichts der Probleme sicherlich positiv ist. Im zweiten Rennen, als es trocken war, habe ich mich bei der Reifenwahl auf Ratschläge verlassen – weil ich mangels Vortraining nichts aussortieren konnte – leider entpuppte sich der Hinterreifen als zu hart, der Grip liess zu wünschen übrig. Offenbar hat der Regen vorher den ganzen Gummi-Abrieb von Strecke gewaschen. So bin ich erneut als Sechster hinter Matej ins Ziel gekommen. Ihn noch vehement anzugreifen, wäre angesichts seiner und auch meiner Position in der Meisterschaftstabelle nicht zielführend gewesen. Zwischendurch musste ich noch Magenkrämpfe überstehen – also angesichts dieser Dinge kann ich eigentlich zufrieden sein, auch wenn es nicht dem entspricht, was herauszuholen möglich hätte sein können.

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