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Karsten Wolf: «Team ist unser Rennsport-Zuhause»

Von Esther Babel
Patrick Hobelsberger, Jan-Ole Jähnig, Toni Finsterbusch

Patrick Hobelsberger, Jan-Ole Jähnig, Toni Finsterbusch

Auf dem Schleizer Dreieck flossen beim GERT56-Teamchef Tränen, als Toni Finsterbusch auf dem Podest landete. In Assen konnte Team-Junior Jan-Ole Jähnig erstmals aufs IDM Superbike-Podest fahren. Viel los bei KW.

Mit seinen drei Piloten Toni Finsterbusch, Patrick Hobelsberger und Jan-Ole Jähnig hatte sich das Team GERT56 für die IDM Saison 2023 breit aufgestellt. Mit jedem weiteren Rennen geht die Rechnung im Team aus Pirna auf. Und der Teamchef Karsten Wolf kommt aus den Lobeshymnen auf seine Jungs nicht mehr heraus.

Beim letzten IDM-Event in Assen wurde unter anderem die Superbike-Podest-Premiere von Neueinsteiger Jan-Ole Jähnig gefeiert, der mal eben den ehemaligen WM-Piloten Leandro Mercado niedergerungen hatte. Patrick Hobelsberger hatte ebenfalls die Pokalsammlung erweitert. Ein wenig Pech hatte Finsterbusch am Hacken kleben. Teamchef Wolf gewährt einen Blick in seinen Gefühlswelt:

«Die lange Rückfahrt von Assen nach Hause hat diesmal nicht ausgereicht, um die Dinge einzuordnen, die am Sonntag passiert sind. Mein langjähriger Freund und Mechaniker Falko Gierth hat mir dann vom Fahrersitz jedoch eines ins Gedächtnis gerufen: Das Bild, wie ein unterlegener, gestürzter aber (und das tut er eh immer wieder) aufgestandener Toni Finsterbusch seine verkratzte BMW grußlos im Parc-Fermé abstellt und in Richtung Podium stapft. Die Fähigkeit sich für die beiden Teamkollegen so mitzufreuen, ihnen von Herzen zu gratulieren, unterscheidet schnelle Piloten von Fahrerpersönlichkeiten und unterstreicht seine Position als Leader innerhalb des Trios. Ich hatte noch nie so sehr das Gefühl wie Sonntagabend, dass mich alle mit meinem Ansatz von Team verstanden haben. Danke dafür.

In meinem letzten Statement hatte ich gesagt, dass wir von Pax lange noch nicht alles gesehen haben. In Assen hat man gesehen, aus was für einem Holz der Hobelsberger geschnitzt ist, nämlich einem was brennt, wenn der Zündfunke passt. Er braucht keine Geschenke, ihm reichen das Vertrauen vom Team und ein gut funktionierendes Bike, den Rest regelt er mit seiner Klasse und Aggressivität selbst. Der Move an Mercado und JO gleichzeitig vorbei hatte sowohl sportlich als auch von der Unterhaltung her höchsten Wert.

Ich habe nachts das Rennen nochmal angesehen, ich habe noch nie so oft das Wort Jan-Ole Jähnig in einer Moderation gehört. Warum? Weil er es sich verdient hat. JO hat nicht nur gezeigt, was für ein außerordentliches Talent er besitzt, sondern dass sein Rennfahrerherz schon groß genug ist, Weltklassepiloten zu schlagen. Und dabei ist er noch intelligent genug, den zweiten Platz und damit die Gesamtwertungschancen eines Pax Hobelsberger abzusichern, indem er sich zwischen die Verfolger drängt. Die Meisterschaft erfordert einen langen Atem in so einer langen Saison, ich habe gerade das Gefühl, das unserer ausreicht, um auch beim Finale in Hockenheim noch einen rauszuhauen. Wohin das führt, wird man sehen. Ich bin stolz, Teil dieses Teams zu sein, es ist unser gemeinsames Rennsportzuhause.»

Punktetabelle IDM Superbike nach 12 von 14 Rennen

1. Florian Alt (D/Honda) 197 Punkte
2. Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) 161 Punkte
3. Patrick Hobelsberger (D/BMW) 157 Punkte
4. Hannes Soomer (EST/Honda) 149 Punkte
5. Toni Finsterbusch (D/BMW) 138 Punkte
6. Philipp Steinmayr (A/BMW) 127 Punkte
7. Bastien Mackels (B/Yamaha) 113 Punkte
8. Bálint Kovács (HUN/BMW) 89 Punkte
9. Jan-Ole Jähnig (D/BMW) 85 Punkte
10. Leandro Mercado (ARG/Kawasaki) 76 Punkte
11. Kamil Krzemien (PL/BMW) 62 Punkte
12. Max Schmidt (D/BMW) 65 Punkte
13. Vladimir Leonov (D/Yamaha) 62 Punkte
14. Daniel Kartheininger (D/Yamaha) 54 Punkte
15. Colin Velthuizen (NL/BMW) 38 Punkte

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