Florian Alt (Honda): Noch ein Schritt zum IDM-Titel
Florian Alt
Nach dem 24 Stunden-Langstrecken-WM-Lauf in Paul Ricard dürfte Florian Alt am Montagmorgen noch nicht ganz ausgeschlafen sein. Doch bis zum IDM-Finale am kommenden Wochenende am Hockenheimring dürfte sich der Profi-Sportler ausreichend erholt haben, um nach dem Titel in der IDM Superbike zu greifen. Schon beim letzten IDM-Wochenende von Assen hatte er die Finger am Titel dran, aber mit Zugreifen war noch nichts. Im zweiten Rennen bremste ihn das vor ihm liegende Motorrad eines vor ihm gestürzten Konkurrenten aus und Alt landete im Off. In Hockenheim soll es für ihn und das Honda-Team von Jens Holzhauer nun endlich klappen. Im Nacken hat er unter anderem den dreifachen Meister Ilya Mikhalchik sitzen. Im Interview mit SPEEDWEEK.com beschreibt Alt seine Gemütslage vor dem wichtigen Wochenende.
SPEEDWEEK.com: Dein Assen-Wochenende ging ja ziemlich in die Hose. Erst ein mühsames Training und dann der unverschuldete Sturz im zweiten Rennen. Haben du und das Team alles aufgearbeitet?
Florian Alt: «Ich denke schon. Wobei wir schon in Schleiz Mühe hatten, unsere Performance abzurufen. Nur hatten wir dort Glück, in Assen halt mal Pech. Aber in Hockenheim müssen und werden wir wieder in unsere Erfolgsspur, die wie bis Most hatten, zurückfinden. Wir sind gewappnet.»
Wie hält man bei so einem Pech die Moral oben, immerhin war der Titel in Assen zum Greifen nah?
«Das ist kein Problem für uns. Wir wissen, woran es gelegen hat. Und ein Sturz kann immer passieren, wenn man damit hadert, kann man gleich aufhören. Nur dieses Reverse Grid ist ein Krampf. Bringt keinem was, nur mehr Sturzrisiko. Am Ende sind ohnehin die schnellen Jungs vorne. Und diese Meinung vertrete ich nicht erst seit Assen!»
Du hast jetzt vor Hockenheim noch 36 Punkte Vorsprung. Wie schauts da mit der Druckkulisse aus? Denn schieflaufen darf da jetzt auch nichts mehr.
«Was heisst Druckkulisse? Wir fahren Superbikes, da ist immer Druck hinter und Konzentration gefragt. Kein Problem für mich. Dass was schieflaufen kann, blende ich vollkommen aus. Es kann immer was schieflaufen, aus eigenem oder fremden Verschulden. So ist es nun mal.»
Wirklich kaufen kann man sich von einem IDM-Titel ja nicht wirklich was. Wie wichtig ist das für dich, nach diversen Vizetitel endlich mal den Titel zu holen?
«Deutscher Meister war ich schon, das Gefühl kenne ich. Der Titel bei den Superbikes reizt mich dennoch sehr, weil er mit der Honda Fireblade erreicht werden würde. Das zeigt zum einen das Potenzial der Honda auf, zum anderen aber, dass wir einen Top-Job gemacht haben. Der letzte Superbike-Titel für Honda ist ewig her, das gleiche gilt für Laufsiege. Dass wir es zusammen schaffen können, haben wir bei der Vertragsunterschrift gehofft, aber möglicherweise gleich im ersten Jahr? Aber: noch ist es nicht so weit und wir haben ja in Assen gesehen, wie schnell es gehen kann, also immer schön langsam mit den jungen Pferden.»
Hast du mit Jens Holzhauer schon mal über 2024 gesprochen?
«Ja.»
Punktetabelle IDM Superbike nach 12 von 14 Rennen
1. Florian Alt (D/Honda) 197 Punkte
2. Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) 161 Punkte
3. Patrick Hobelsberger (D/BMW) 157 Punkte
4. Hannes Soomer (EST/Honda) 149 Punkte
5. Toni Finsterbusch (D/BMW) 138 Punkte
6. Philipp Steinmayr (A/BMW) 127 Punkte
7. Bastien Mackels (B/Yamaha) 113 Punkte
8. Bálint Kovács (HUN/BMW) 89 Punkte
9. Jan-Ole Jähnig (D/BMW) 85 Punkte
10. Leandro Mercado (ARG/Kawasaki) 76 Punkte
11. Kamil Krzemien (PL/BMW) 62 Punkte
12. Max Schmidt (D/BMW) 65 Punkte
13. Vladimir Leonov (D/Yamaha) 62 Punkte
14. Daniel Kartheininger (D/Yamaha) 54 Punkte
15. Colin Velthuizen (NL/BMW) 38 Punkte