Mikhalchik: «Ich glaube weiter an meinen WM-Traum»
Ilya Mikhalchik (re.) mit seinen treueste Fans Milana und seiner Mutter
Jetzt sind es also vier Titel in der IDM Superbike. Mit seinem Gewinn der Meisterschaft 2024 hat der Ukrainer vom Team Champion-alpha-Van Zon-BMW mit dem bisherigen Rekordhalter in Sachen Titel, Markus Reiterberger, gleichgezogen. Gemeinsam haben die beiden in dieser Saison im Auftrag von Hersteller BMW auch den dritten Platz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft kassiert.
Und jetzt? Ein weiterer IDM-Titel ist zwar schön für die persönliche Sammlung, aber kaufen kann man sich davon nicht wirklich was. Gespräche mit seinem diesjährigen IDM- und EWC-Teamchef Werner Daemen gab es schon, doch es ist noch nichts entschieden. «Mein Ziel ist und bleibt die Superbike-Weltmeisterschaft», hält Mikhalchik fest. Doch auch nach seinen Erfolgen in der IDM und der EWC drängt sich aktuell kein Weg für die Erfüllung seines Wunsches auf.
«Ich muss überlegen», so der Ukrainer, «was für mich interessant ist. Ich habe verschiedene Angebote und werde mich nun hinsetzen und mit kühlem Kopf überlegen.» Ein Jahr in Spanien steht schon in Mikhalchiks Vita, doch den durchschlagenden Erfolg brachte dieser Abstecher nicht. Würde er sich erneut für Spanien entscheiden, gäbe es nicht wirklich viele Optionen mit guten Bedingungen. Immerhin bleibt von den Langstreckenrennen auch etwas auf dem Konto der Fahrer. Ähnlich verhält es sich mit der Idee, in der British Superbike Championship (BSB) anzutreten. Bei mehr als einem Dutzend Rennwochenenden würde das EWC-Engagement ins Wanken geraten.
«In der Langstrecken-WM haben wir Chancen auf den Gesamtsieg», glaubt der neue IDM-Champion mit Blick in Richtung 2025. Doch der Blick geht auch über die Grenzen von Europa hinaus. Die IDM steht verständlicherweise nicht ganz oben auf seiner persönlichen Hit-Liste. «Nach dem ersten Titel glaubt man noch, es ebnet einem den Weg in Richtung WM», erinnert sich Mikhalchik, «so wie es bei Xavi Fores und Markus Reiterberger nach deren Titelgewinn der Fall war. Doch auch nach dem zweiten, dritten und jetzt vierten Titel änderte sich nichts. Da würde dann auch nach einem möglichen fünften Titel nichts anders laufen.»
«Ich glaube an mein WM-Ziel», stellt er klar. «Mein Level ist da. Natürlich würde ich im ersten Jahr nicht vorne rumfahren. Aber von den BMW-Jungs wäre ich nicht der letzte. Die Türen sind nicht zu. Und ich muss ja dran glauben, dass es irgendwann klappt. Sonst kann ich es ja gleich lassen. Eines Tages geht auch für mich dort eine Tür auf. Meine Nationalität spielt dabei glaube ich keine so große Rolle.»