Meisterleistung
Erwan Nigon feiert seinen ersten IDM-Titel
Erwan Nigon reiste direkt von seinem BMW-Einsatz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft im französischen Magny-Cours zu seinem IDM-Wochenende an den Hockenheimring. «Ich fühle mich fit für die beiden IDM-Rennen», erklärte der Franzose, der in seiner Heimat für BMW den Vize-Titel in der Langstrecken-WM an Land gezogen hatte. Der 28-Jährige gab sich an diesem besonderen IDM-Wochenende entspannt. Immerhin war der Mann vom Team Van-Zon-alpha-Technik-BMW mit Chancen auf den IDM-Superbike-Titel angereist. «Ich war hier am 20. August bei einem Test unterwegs», erzählte er. «Da sind wir allerdings den grossen Kurs gefahren. Beim IDM-Finale fahren wir ja die Kurzanbindung. Ich war in meiner Karriere schon öfter an einem Punkt, wo es um einen Titel ging. Ich fühle keinen Druck.»
Im Training lief für den Franzosen am Ende alles nach Plan. «In den Sitzungen am Freitag und sogar im ersten Qualifying am Samstagmorgen lief es noch nicht ganz rund», erklärte Nigon nach Startplatz 3, nur drei Zehntelsekunden hinter seinem schärfsten Konkurrenten im Titelkampf Michael Ranseder. «Wir haben am Federbein noch Änderungen vorgenommen und auch die Übersetzung an meinen Fahrstil angepasst. Die Strecke hier ist zwar kurz, aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten hier ums Eck zu fahren.»
Während sich in der Aufstellung zum ersten Rennen Erwan Nigon auf den Start konzentrierte, musste sein Nachbar Ranseder sein Motorrad mit einem Defekt wieder in die Boxengasse schieben. Nigon liess sich durch die Geschehnisse um sich rum aber nicht aus der Ruhe bringen und zeigte eine saubere Vorstellung, die ihm am Ende den zweiten Platz einbrachte. Vor ihm landete sein Langstrecken-Teamkollege Damian Cudlin im Ziel, der als Gastfahrer aber keine Meisterschaftspunkte erhielt. Somit durfte Nigon 25 Zähler auf seinem Punktekonto gutschreiben und hatte so seinen Acht-Punkte-Rückstand vor dem Rennen in einen 17-Punkte-Vorsprung verwandelt. «Es lief alles unglaublich gut», freute sich Nigon nach der Zieldurchfahrt. «Ich hatte ab der ersten Runde meinen Kopf eingeschaltet und mir jede Aktion gut überlegt. Für meine Freund und Kollegen Damian freu ich mich einfach.»
Im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag waren alle Augen auf den Zweikampf Nigon - Ranseder gerichtet. Während Ranseder alles auf eine Karte setzte und sich gleich nach dem Start an die Spitze setzte, konnte es Nigon etwas ruhiger angehen lassen. Bis über die Ziellinie war er aber im Kampf um einen Podestplatz dabei. In der letzten Runde drängelte sich noch Matej Smrz an Nigon vorbei auf den dritten Platz. Doch der Franzose sparte sich einen risikoreichen Konter und fuhr mit seinem vierten Platz in seinem ersten IDM-Jahr für sich, das Team Van-Zon-alpha-Technik-BMW und Reifenpartner Michelin den Titel im höchsten deutschen Motorradsport-Prädikat ein. Der Jubel im Ziel war entsprechend.
«Ich bin glücklich», jubelte Nigon nach dem Titelgewinn. «Ich muss so vielen Leuten Danke sagen. Allen voran meinem Team und meinem Teamchef Werner Daemen. Er ist Anfang des Jahres ein Risiko eingegangen, als er mich in die IDM geholt hat. Aber es hat sich gelohnt. Auch bei Michelin möchte ich mich bedanken, diese Mannschaft ist für mich wie eine Familie. Mir hat es in der IDM sehr gut gefallen, obwohl ich viele Strecken ganz neu kennen lernen musste. Aber die Organisation hier ist perfekt, mein Team ist super, und ich würde mich freuen, wenn ich im nächsten Jahr wieder mit dabei sein könnte.»
Wie sich Erwan Nigon auf den Titelkampf vorbereitet hat und alle anderen News rund um das IDM-Finale lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins SPEEDWEEK, ab Dienstag den 18. September an Ihrem Kiosk erhältlich.