Hersteller laufen Sturm gegen Balance of Performance
Selten sind sich alle Hersteller in einer Rennserie einig. Doch als IDM-Vermarkter Motor Events und der DMSB Anfang Februar im Reglement eine Handicap-Formel für zu erfolgreiche Hersteller veröffentlichten, war der Aufschrei in allen Lagern gleichermaßen groß.
In verschiedenen Stufen soll ein zu starker Hersteller mittels Mehrgewicht und Luftmengenbegrenzer eingebremst und so ein gleicher Leistungslevel hergestellt werden.
Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft geht es nicht um die Einbremsung von Ducati mit seinem 1200-ccm-Twin, sondern um die Bestrafung des stärksten Herstellers – alle Vierzylinder mit 1000 ccm eingeschlossen.
Was die Hersteller ärgert: Diese Punkte im Reglement waren so vorab nicht vereinbart. «Das wurde in keiner Weise mit den Hauptprotagonisten abgeklärt», kritisiert BMW-Rennchef Berthold Hauser. «Es hieß, dass sich am Reglement nichts ändert. Ich finde nicht, dass diese Entwicklung im IDM Reglement von Professionalität gesegnet ist.»
Nun meldete sich auch Ernesto Marinelli zu Wort, im Hause Ducati für alle Superbike-Aktivitäten verantwortlich. «Die letzten zwei Jahre beweisen, wie man einen Hersteller durch das technische Reglement kompromittieren kann», erklärte der lange Italiener gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir wurden wirklich heftig bestraft. Das wird dadurch unterstrichen, dass wir die letzten zwei Saisons in der Weltmeisterschaft kein Rennen gewonnen haben. Ich halte die Balance-Regel für unnötig, in der Weltmeisterschaft haben wir die letzten Jahre viele verschiedene Hersteller Rennen gewinnen sehen.»
In der IDM 2015 ist davon auszugehen, dass es mit Ducati, BMW und Yamaha zumindest drei siegfähige Hersteller geben wird.
Als Motor Events realisierte, dass es kein kluger Schachzug war die Hersteller zu übergehen, ruderte der Promoter zurück. Er startete eine Umfrage, wie die «Balance of Performance» aussehen und ob es sie überhaupt geben soll.
«Diese neue Regel ist nicht in Stein gemeißelt», versichert der IDM-Promoter. «Wir sind da leidenschaftslos und müssen das nicht mit Gewalt durchsetzen. Wir wollten so dem Wunsch nach mehr Spannung nachkommen. Aber wir sind durchaus in der Lage, diese Regel entsprechend anzupassen.»