Diskussionen um IDM-Reglement gehen weiter
Xavie Forés war Seriensieger und Meister der IDM Superbike 2014
Am 12. Februar tauchte, von den meisten Interessierten unbemerkt, das neue Superbike-Reglement der IDM Superbike-Klasse auf der Interseite der Meisterschaft auf. Doch spätestens seit dem darauffolgenden Wochenende glühen die Telefondrähte zwischen allen Beteiligten. Und bisher hat sich die Lage nicht beruhigt.
Bis zu 40 Änderungen will so manch einer gezählt haben. Änderungen sind im neuen Regelwerk kursiv gedruckt. «Irgendwie ist da jetzt alles kursiv oder», fragt ein genervter IDM-Teamchef. «Da blickt doch keiner mehr durch.»
Es gibt tatsächlich zahlreiche kursiv geschriebene Textteile, doch nicht alles sind Änderungen. Ein Grossteil besteht aus Querverweisen zu anderen Regelwerken wie zum Beispiel den Wettbewerbsbestimmungen oder den FIM-Regeln. «Schlepp ich dann also in Zukunft 27 Bücher mit und stelle dafür extra eine Sekretärin ein», fragt Yamaha-Teamchef Michael Galinski.
Einige Punkte wurden aus dem Reglement herausgenommen und durch den allgemeingültigen Satz ersetzt: Alles nicht ausdrücklich durch dieses Reglement Erlaubte ist verboten. Für viele ein optimaler Nährboden für endlose Diskussionen. Auch die Herrschaften der technischen Abnahme dürften sich auf einige hitzige Gespräche und zahlreiche Nachfragen einstellen müssen.
Ursprünglich war abgesprochen, das IDM-Reglement der Superbike-Klasse aus 2014 unangetastet zu lassen. Lediglich der Punkt der sowieso schon freien Elektronik sollte um die Zulassung der WM-Elektronik erweitert werden.
Heiss diskutiert wird neben der geplanten Einführung der Balance of Performance, Seriensieger werden unter anderem mit Zusatzgewicht bestückt, auch die Limitierung auf sechs Motoren für die gesamte Saison. Die Einstellfahrten am Freitag einer IDM-Veranstaltung sind davon ausgenommen. Drei Mal darf man raten, was bei den Top-Teams dann in Zukunft am Freitagabend angesagt ist. Nämlich der Motorenwechsel.
Doch nicht nur der IDM-Promoter MotorEvents ist im aktuellen Fall der Ansprechpartner. Denn auch der DMSB, der nach wie vor die Hoheit über das Reglement der IDM hat, hat seinen Teil dazu beigetragen. Fehler möchte der IDM-Promoter das nicht nennen. «Aber vielleicht ein bisschen zu spät», lautet die vieldeutige Antwort.