Markus Reiterberger (BMW): IDM-Dominanz in Zolder
Markus Reiterberger war mir einem Doppelsieg auf dem Lausitzring fulminant in die Superbike-Saison gestartet und kam mit einem gut gefüllten Punktekonto nach Belgien. Die anspruchsvolle Berg- und Talbahn in Zolder, die auch physisch eine Herausforderung für die Fahrer ist, zählt zu den Lieblingsstrecken des Bayern. «Die letzten Zehntel Sekunden sind hier richtig Arbeit», erklärte er nach dem Training. «Und im Rennen brauchst Du Puste bis zum Schluss.
Bei den Qualifyings arbeitete Reiterberger mit seiner Truppe vor allem am Fahrwerk und an der Elektronik der BMW S1000RR. «Die Geometrie passt soweit», meinte er abschliessend. «Bei der Elektronik müssen wir auf jeder Strecke auf’s Neue etwas ausarbeiten. In Zolder kommt es vor allem auf die gute Fahrbarkeit an.»
Nach der Superpole sprang für den Tabellen-Führer der dritte Startplatz heraus. «Es hätte auch die Bestzeit werden können», erklärte er anschliessend. «Wir hatten die Elektronik für den Regen auf Anhieb perfekt hingekriegt. Allerdings bin ich bei meiner letzten Runde im letzten Stück fast abgeschmiert und musste kurz geradeaus. Aber das Training hat trotz Regen super Spass gemacht.»
Mehr Spass machte es dem BMW Mann allerdings im ersten Rennen am Sonntag als die Sonne schien, er in der zweiten Runde die Führung übernahm und diese bis ins Ziel nicht mehr hergab. «Dabei war mein Start schlecht», gab er zu, nachdem er sich den grössten Pokal abgeholt hatte. «Aber die habe ich mir alle in der ersten und zweiten Runden wieder geholt. Das war cool. Dann hatte ich geplant, mich von den anderen abzusetzen und das ist mir gelungen. Dabei habe ich natürlich ein wenig meine Reifen verschlissen und gegen Ende das Tempo rausgenommen. Ich wollte ja kein unnötiges Risiko mehr eingehen.»
Und weil Sieg Nummer 1 so schön war, holte er sich am Nachmittag auch gleich noch Sieg Nummer 2. Mit einem gepflegten Vorsprung von 26 Sekunden. Reiterberger hatte den Gegnern von Anfang an keine Chance gelassen. Ein wenig überrascht war er von der Deutlichkeit seines Sieges sogar selber.
«Das war das Maximum», war ihm klar. «Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber körperlich fühl ich mich sauwohl und das Motorrad-Paket passt. Obwohl ich sogar langsamer war als im ersten Rennen, habe ich auf meiner Boxenanzeige gesehen, wie brutal gross mein Vorsprung wurde. Aber wir müssen auch bei den nächsten Rennen dran bleiben, denn die anderen Teams schlafen nicht. Ich freue mich aber auch über die tolle Unterstützung durch BMW Motorrad in München. Das gibt unserem Team Aufwind.»
Zur Belohnung geht es für Reiterberger und seine Kumpels am Dienstagabend ins Olympia-Stadion, wo sie sich das AC/DC-Konzert zu Gemüte führen werden.