Reiterberger (BMW): Weiterer Schritt Richtung Titel
Markus Reiterberger vom Team Van Zon-Remeha-BMW musste auf Grund der Balance-of-Performance-Regel, die seit diesem Jahr gilt, weiter Gewicht auf seine BMW S1000RR zuladen. Waren es nach den ersten zwei IDM-Wochenenden mit vier Siegen bereits vier Kilogramm Zusatzgewicht gewesen, musste Reiterberger nach den letzten beiden IDM-Wochenenden und drei weiteren Siegen nochmals zwei Kilogramm drauf packen.
«Das ist jetzt schon ganz schön viel», meinte der Bayer vor dem Start ins IDM-Wochenende auf dem Hungaroring, wo das fünfte IDM-Wochenende ausgetragen wurde. «Einfacher wird es durch das Zusatzgewicht sicherlich nicht.»
Doch weder die Zusatz-Kilos oder die unbekannte Strecke noch die hochsommerlichen Temperaturen hielten Reiterberger davon ab, im Kampf um einen Spitzenplatz mitzumischen. Startplatz 2 hiess es nach den zwei Qualifyings und der zehnminütigen Superpole. Der Rückstand auf den Ersten Javier Forés war mit 0,010 Sekunden überschaubar.
«Es ist wirklich ich sauheiss hier», fasste Reiterberger seinen Ungarn-Samstag zusammen. «Ein bisschen ärgerlich ist das mit der Superpole und dem zweiten Platz trotzdem. Denn ich hatte in meiner schnellsten Runde einen Fehler eingebaut und einen heftigen Rutscher, dadurch habe ich bestimmt ein paar Zehntel verloren.»
Im ersten Rennen liess Reiterberger nichts anbrennen und fightete mit Dauer-Konkurrent Javier Forés um den Sieg. Während der Spanier an der Spitze lag, folgte ihm Reiterberger wie ein Schatten. In der achten Runde schaute er kurz auf dem ersten Platz vorbei, setzte sich dann aber wieder hinter den Titelverteidiger. In der vorletzten Runde machte Reiterberger Ernst, setzte sich an die Spitze und fuhr seinen achten IDM-Sieg ein.
«Mein Start war super», beschreibt der Sieger sein Rennen. «Ich bin Forés rasch näher gekommen und habe dann taktiert. Zwischendurch habe ich mal probiert, wo ich vorbei kann. Aber dabei war ich immer auf der sicheren Seite. Weder ihn noch mich habe ich dabei gefährdet. Zum Schluss habe ich die sichere Variante gewählt und ihn aus dem Windschatten raus überholt. Auch er hat taktiert und zur Rennmitte etwas Tempo rausgenommen und später wieder angezogen. Wenn ich nach dem Rennen in Schleiz jetzt vielleicht noch ein Kilo drauf kriege, schaffen wir das auch noch.»
Doch vorher hatte Reiterberger noch den zweiten Lauf hinter sich zu bringen und an der Spitze spielten sich ähnliche Szenen wie im ersten Lauf ab. Mehr als einmal wechselten die Plätze im Kampf um den Sieg. Vor allem die letzte Runde hatte es in sich. Am Ende rauschte Reiterberger als Zweiter hinter dem spanischen Titelverteidiger über den Zielstrich.
«Trotzdem ein super Rennen», so seine Ansicht. «Mein Start war nicht so toll und ich musste zusehen, dass ich hinterher kam. Obwohl ich schneller unterwegs war, habe ich mich nicht ganz so wohl gefühlt wie im ersten Rennen. Vielleicht weil es noch wärmer war und wir etwas weniger Grip hatten. Ich konnte nicht ganz ans Limit gehen. In der letzten Runde ging es ein paar Mal hin und her. Ganz zum Schluss kam ich mit dem Vorderrad auf ein Stück aufgerissenen Asphalt. Da war dann Fores vorne. Bis zum Ziel bin ich wieder ran gefahren, vorbei kam ich nicht mehr.»