IDM SSP 300: In Zolder waren es nur noch Vier
Kevin Mijwaart, ein Gast aus den Niederlanden
Zum Zuschauermagneten und zur ultimativen Talentschmiede hat sich die IDM Supersport 300, lediglich mit Cup-Status, bislang nicht entwickelt. Sieben Einschreibungen gibt es bis dato für diese Klasse. Die IDM Moto3 hat man vor Jahren bereits über den Jordan geschickt, nachdem auch dort die Kundschaft ausgeblieben war. Deutscher Nachwuchs versucht sich lieber in der Junior WM in Spanien. Doch den Durchbruch hat es dort aus deutscher Sicht auch länger nicht gegeben. Philipp Öttl ist derzeit der einzige deutsche Vertreter in der Moto3-WM. Sollte er 2018 in die Moto2 aufsteigen, steht Deutschland in der kleinsten Klasse womöglich ohne einen Teilnehmer aus dem eigenen Land da.
Die 300er-Klasse erfreut sich in anderen Ländern großer Beliebtheit. Auch die WM ist voll und winkt mit Aufstiegschancen. In der IDM haben es die Teenager schwer. Die neuen Ausrichter gönnen den Fahrern bisher nur einen Quick-Start. Zack und weg heißt das Motto. Das Startprozedere dauert wie bei den Seitenwagen nur wenige Minuten. Damit bleibt für Sponsoren und Förderer noch nicht mal Zeit, um sich mit ihren Schützlingen in der Startaufstellung, nettes Grid Girl inklusive, ablichten zu lassen. Der Tribut für einen eng gesteckten Zeitplan und zeitlich limitierten Rennstrecken.
Der Niederländische R3 Cup, auch nicht gerade von den Nachwuchs-Massen überrannt, hat sich, bis auf Schleiz, zur IDM dazugesellt. Dank unterschiedlichem Reglement, die Niederländer haben dank anderem Steuergerät etwas 2 bis 3 PS mehr, ist für den Zuschauer auch nicht eindeutig klar, wer was kann. In Zolder fehlen aus deutscher Sicht Troy Bude und Lukas Franke. Die beiden sind nach belgischem Recht zu jung für die Rennstrecke. Auch Max Graichen fehlt.
Noch im IDM Rennen dabei: Max Kappler und Jan Ole Jähnig vom Team Freudenberg, Sophia Liebschner und Philippe Cavegn vom Team Schnock Kawasaki. Im Freien Training waren mit den vier IDM-Piloten und den neun Niederländer gerade mal 13 Piloten auf der Strecke. Mit Abstand der Schnellste war Dennis Koopmann, der mit einer 1.51,536 vorgelegt hatte und schon 1,650 Sekunden Vorsprung vor dem Rest der Truppe hatte. Dennis Koopman ist der Sohn von Hans Koopman, der in den Achtziger Jahren in der 80ccm und 125 ccm Weltmeisterschaft unterwegs war. Die Gene stimmen also scheinbar.
Noch schwer tut sich Philippe Cavegne. Der Schweizer ist noch unerfahren und entschloss sich erst kurz vor dem Saisonstart für den Einstieg. Auch Zolder selbst ist für die Teenager eine Herausforderung. Cavegn fehlten am ersten Tag 17 Sekunden auf die Spitze. Wetter-Pech hatten die 12 Jungs und ein Mädchen mit dem zweiten Freien Training. Es regnete und die meisten blieben, trotz dringend benötigten Kilometern auf der Strecke in der Box.