Marvin Siebdrath: In Most fehlte das gewisse Extra
Marvin Siebdrath
Nach tollem Start in Oschersleben, mit dem Sieg im ersten Rennen der Saison, wollte Marvin Siebdrath mit seinem Füsport-RT Motosports by SKM-Kawasaki Team an diesen Erfolg auch in Most anknüpfen. Das sah zum Start mit den freien Trainings am Freitag auch sehr gut aus, als er am Ende als Schnellster der 28 Piloten auf Platz 1 der Liste stand. Dieser positive Trend konnte Siebdrath auch in den Samstag mitnehmen, wo er sich den zweiten Startplatz eroberte. In beiden Rennen war an der 300er-Spitze mächtig viel los und Siebdrath stand nach zwei Rennen mit den Plätzen 5 und 6 da. Nicht gerade das, wovon ein junger Fahrer träumt.
«Es fällt mir ehrlich gesagt schwer», beschreibt er seine Gefühlwelt, «das Positive nach diesem Wochenende mitzunehmen. «Der Start am Freitag war wirklich super. Ich hatte direkt großes Vertrauen zur Strecke und zum Bike. Das ging am Samstag im Qualifying fast genauso weiter. Die perfekte Runde ist mir zwar nicht gelungen, aber von Platz 2 aus ins Rennen zu gehen ist eine mehr als gute Ausgangsposition. Das Wetter war zu den Rennen deutlich kühler als noch am Tag zuvor, aber ich denke, dass hat nicht den entscheidenden Unterschied gemacht.»
«Ich hatte im ersten Rennen einen wirklich guten Start und konnte mit der Spitzengruppe problemlos mithalten», schildert er. «Das Rennen verlief allerdings sehr unruhig. Kein Fahrer konnte sich länger als ein paar Kurven vorne halten, bevor nicht der nächste Fahrer mit einem guten Bremsmanöver oder aus dem Windschatten wieder vorbeigehen konnte. Somit war klar: Man muss sich für die letzte Runde perfekt positionieren. Das gelang mir leider nicht und so konnte ich nur als Fünfter das Rennen beenden.»
Viel anders verlief auch das zweite Renne nicht. «Wieder ein guter Start, doch direkt zu Beginn gab es einen kurzen Schreckmoment, als ein Fahrer vor mir stürzte und ich mit einem härteren Bremsmanöver ausweichen musste», so Siebdrath. «Wieder war es sehr eng, doch in diesem Rennen konnte ich zwischendurch relativ lang von der Spitze aus das Rennen mitbestimmen. Wieder war es jedoch entscheidend, am Ende richtig positioniert zu sein. Auch hier fehlte ein bisschen das Glück, nach der langen Geraden in der richtigen Position in die letzte Runde einzubiegen. Klar, ich war ganz knapp dran, konnte aber als Sechster auf der Ziellinie nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.»
«Es ist ein seltsames Gefühl, mit dem ich Most verlasse», gibt er zu. «Eigentlich hat alles gepasst. Das Vertrauen zum Bike war da, ebenso die Pace und die Zeiten, genauso wie die Position am Start. Doch im Rennen hat dieses gewisse Etwas an Glück gefehlt, um in der richtigen Sekunde an der richtigen Stelle zu sein. Um ehrlich zu sein, ärgert mich das sehr, denn es wäre unter dem Strich mehr drin gewesen. Aber die Saison hat noch einige Rennen vor sich, von daher heißt es beim nächsten Mal die Platzierungen einfach zu verbessern. Danke auch ans Team: Wie immer ein Top-Job von euch.»