Team Apreco prüft Schritte gegen DMSB-Urteil
Dem Team wurde der Titel aberkannt
«Es ist nicht unsere Vorliebe, unsere Gefühle über die sozialen Medien auszudrücken, aber in diesem Fall fühlen wir uns verpflichtet, unsere Fans und Follower über diese fragwürdigen Geschichte zu informieren», schreibt das Team Apreco. «Die IDM Supersport-Meisterschaft 2023 wurde nicht auf der Rennstrecke, sondern in der Vorstandsetage entschieden.»
Während des ersten IDM-Rennens auf dem TT Circuit in Assen stürzte Twan Smits nach einer Berührung mit seinem Fahrerkollegen Melvin van der Voort in der letzten Kurve der letzten Runde. Daraufhin erhielt van der Voort durch die IDM-Rennleitung eine Strafe und wurde zurückversetzt. Sein Team SWPN legte gegen diese Entscheidung Rechtsmittel ein. Bei nur noch zwei ausstehenden Rennen versprach die geringe Punktedifferenz zwischen Smits und van der Voort ein spannendes Finale in Hockenheim.
Bis zum IDM-Finale hatter der DBMS noch nicht gegen den Protest des Teams SWPN entschieden. Smits eroberte in Hockenheim die Pole-Position und dominierte das erste Rennen mit konstant schnellen Rundenzeiten. Er konnte seine Konkurrenten hinter sich lassen und profilierte sich als Favorit für das letzte Rennen in Hockenheim.
«In Unkenntnis des laufenden Protestes», erklärt das Team Apreco nun in seine Stellungnahme, «wurde nach dem Sieg im ersten Rennen eine Rennstrategie auf Basis des Tabellenstandes festgelegt. Diese zielte darauf ab, die Meisterschaft mit minimalem Risiko zu gewinnen.» Smits wurde Dritter und holte sich den Titel. Kurz nach der Siegerehrung wurden das Team Apreco und das Team SWPN zur Rennleitung gerufen, wo das Team Apreco zum ersten Mal offiziell von dem anstehenden Protest Kenntnis nahm.
Am 1. November 2023 hatte die Entscheidung der Berufungskommission des DMSB einen entscheidenden Einfluss auf die Meisterschaft. Dort beschloss man, die Strafe aus dem Rennen in Assen für das Team SWPN zurückzuziehen. «Und das, obwohl das Team und sein Fahrer gegen die Streckenbegrenzung verstoßen und eine gefährliche Situation verursacht hatte, in der Smits stürzte», wundert man sich im Team Apreco. «Wir nahmen diese Entscheidung mit Verwunderung zur Kenntnis und wiesen darauf hin, dass unsere Interessen durch diese Entscheidung beeinträchtigt wurden. Durch die Benennung des Fahrers vom Team Apreco als Zeuge wurde das Recht auf Information verweigert, und es wurden keine verfahrensrechtlichen und inhaltlichen Informationen weitergegeben. Als beklagte Partei wurde der Rennleitung der IDM die Möglichkeit gegeben, ihre Entscheidung bezüglich der Strafe zu erklären. Mit dem Wissen, dass das Team Apreco jetzt hat, kann man sagen, dass die IDM diese Möglichkeit nicht genutzt hat und nach unserem heutigen Kenntnisstand bei der Anhörung nicht anwesend war.»
So ganz richtig ist diese Ansicht nach Rücksprache mit der IDM-Rennleitung nicht. «Allerdings ist diese Aussage völlig falsch und muss richtig gestellt werden», kommentiert der Rennleiter Stefan Beck das Apreco-Statement. «Die Rennleitung der IDM war zum einen keine beklagte Partei. Zum Anderen wurden weder die Sportkommissare noch die Rennleitung vom Berufungsgericht als Zeugen geladen. Dies ist auch nicht unbedingt üblich, da die Sportkommissare die erstinstanzliche Verfahrenskommission darstellen und der Berufungsrichter, die nächsthöhere Instanz nicht die Instanz darunter um ein Statement fragt, siehe auch zivilrechtliche Prozesse.»
Das DMSB-Komitee schloss sich gemäß des Teams der Aussage der Gegenseite an und wertete den Vorfall als Rennzwischenfall, der offenbar eine Mitschuld am Sturz des Team Apreco-Fahrers trägt. «Schließlich hat der DMSB entschieden», so das Team Apreco, «dass die Berichte über die Anhörung und die Beratungen vertraulich sind und dem Team Apreco kein Recht auf Einspruch oder Berufung eingeräumt wird. Bis heute wurden uns keine offiziellen Dokumente über das Gerichtsverfahren zur Verfügung gestellt und wir verlassen uns auf informelle Quellen und Gerüchte.»
«In diesem heiklen Fall stehen wir als Zuschauer am Rande», heißt es weiter. «Mit dieser Entscheidung scheint der DSMB anzudeuten, dass es offenbar zulässig ist, einen anderen Fahrer über die Streckenbegrenzung hinaus zu überholen, auch wenn dies mit Körperkontakt und daraus resultierenden gefährlichen Situationen verbunden ist. Mit dieser Entscheidung ist die IDM also zu einer gesetzlosen Meisterschaft geworden, die scheinbar auch vor Gericht gewonnen werden kann, wenn man weiß, wie man sich richtig verhält.»
«Das Team Apreco ist daher mit diesem Urteil nicht einverstanden», so die Feststellung. «Wir prüfen derzeit, welche rechtlichen Schritte noch möglich sind, um die Entscheidung anzufechten, die unserer Meinung nach gegen alle Normen und Werte im Sport verstößt.»