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Marvin Siebdrath: «War im zweiten Rennen aggressiver»

Von Rudi Hagen
Marvin Siebdrath stürzte auf dem Nürburgring in beiden Rennen

Marvin Siebdrath stürzte auf dem Nürburgring in beiden Rennen

Für Marvin Siebdrath vom Team Yamaha Racing by M32 waren die beiden Rennen der IDM Supersport auf dem Nürburgring ein Desaster. Nach zwei Stürzen ging der Yamaha-Pilot punktemäßig leer aus.

Das hatten sich Marvin Siebdrath und Teamchef Max Enderlein vom Team Yamaha Racing by M32 ganz anders vorgestellt. Beim sechsten und somit vorletzten Saisonrennen der IDM Supersport auf dem Nürburgring landete Siebdrath in beiden Rennen auf dem Hosenboden und ging folglich komplett leer aus.

Zum ersten Mal seit 2017 reiste der gesamte IDM-Tross wieder zum Nürburgring. Die Eifel präsentierte sich Wetter-technisch mal wieder von ihrer schlechteren Seite, denn während fast ganz Deutschland unter strahlend-blauem Himmel bei heißen Temperaturen ächzte, konnte auf dem durch die Querspange verkürzten Grand-Prix-Kurs wegen dichten Nebels am Trainingsfreitag nur vereinzelt und am Halb-Trainings-Halb-Rennsamstag erst ab 10 Uhr gefahren werden. Das war natürlich besonders für die Piloten ein eklatanter Nachteil, die seit langem nicht mehr auf dem Traditionskurs zugange waren und die auch im Vorfeld nicht zum Testen hier waren.

Und damit sind wir schon beim missgünstigen Umstand, den alle Piloten, unter ihnen Siebdrath und auch sein Chef Enderlein, der in der Superbike-Klasse unterwegs war, zu akzeptieren hatten. Nachdem etliche Trainingssessions gestrichen oder auf regennasser Strecke gefahren wurden, diente nur jeweils ein Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellungen.

Mit komplett leeren Händen trat Siebdrath am Sonntag nach Rennschluss die Heimreise ins westsächsische Wildenfels an. Bis es für die Klasse IDM Supersport in den Rennmodus ging, hatte der 20-Jährige die gleichen Probleme wie sein Boss und beschrieb diese so: «Das war ein sehr chaotisches Wochenende, denn wir sind am Freitag und Samstag nicht wirklich viel gefahren, nämlich jeweils nur einmal. Der Nürburgring war für mich eine komplett neue Strecke, die ich vorher gar nicht kannte. Unser erstes Freies Training war am Freitag nach 18 Uhr bei ziemlich kalten Bedingungen. Da konnte man in Sachen Abstimmung nicht wirklich viel machen.»

Dafür lief dann das Qualifying mit Platz sechs relativ gut für ihn, wobei sein Rückstand auf die Spitze nicht allzu groß war. «Alle die vor mir waren, kannten die Strecke, denn sie waren dort schon mal trainieren. Deswegen war ich mit meiner Ausgangsposition recht zufrieden. Auch das Warm-up am Sonntagfrüh lief gut. Da konnte ich mich noch ein bisschen verbessern und war Vierter», verlieh er seiner Hoffnung auf gute Rennplatzierungen Nachdruck.

Dass sich diese nicht erfüllten, erklärte er schließlich so: «Ins erste Rennen bin ich ziemlich gut gestartet und konnte gleich mit der Führungsgruppe mitziehen. Leider hatte ich dann einen Rennunfall mit einem anderen Fahrer, den die Rennleitung auch so eingeschätzt hat. Das war beim Überholen eine 50:50-Sache. Das kann passieren und ich habe das auch schnell abgehakt.» Mit waidwundem Motorrad schaffte er es lediglich noch zurück zur Box, wo die Mechaniker die Yamaha wieder auf Vordermann bringen mussten.

Hatte Marvin Siebdrath am ersten Rennen nur vier Runden lang mitgewirkt, steigerte er sich im zweiten zwar um zwei Umläufe, doch die Zielflagge nach 16 Rennrunden sah er wieder nicht. «Im zweiten Rennen war mein Plan der gleiche. Der Start war wieder ziemlich gut, wenngleich ich eine Position verloren hatte. Trotzdem war ich vorne dran, habe dann aber relativ schnell gemerkt, dass das Schalten sehr schwer ging. Das wurde dann immer schlimmer, bis ich die niedrigeren Gänge gar nicht mehr rein bekam. Dadurch musste ich die Kurven jeweils mit einem Gang höher fahren und habe trotzdem versucht, dran zu bleiben und zu pushen. Ich musste halt mehr Risiko gehen und bin schließlich wieder zu Sturz gekommen. Dadurch waren es zwei Nuller, was sehr ärgerlich ist», lauteten diesmal seine Schilderungen.

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