Jan Bühn (BMW): Erst Nachhilfe, dann Podest
IDM Superstock 1000-Pilot Jan Bühn vom Team van Zon-Remeha-BMW kannte zwar die Strecke in Assen gut, doch wie immer musste er sich den Kurs nach dem Umstieg auf die PS-stärkere BMW S1000RR erst wieder neu erarbeiten. «Der alte Abschnitt ist cool», lautete dann auch nach dem Training sein Urteil. «Dafür ist der erste Sektor mit der engen Links nicht so der Hit.» Vor allem die wieder neu eingeführte Schikane Ende der Gegengerade war für Bühn eine Herausforderung.
Werner Daemen, heute Teamchef und früher selbst IDM-Pilot, half mit entsprechenden Tipps weiter. «Erfahrene Leute an der Strecke zu haben hilft wirklich», versicherte Bühn, der auch den ehemaligen Fahrer Gerd Ronellenfitsch an seiner Seite hat. «Die sehen Sachen von aussen, die man selber nicht spürt. Selbst ein Valentino Rossi holt sich einen Luca Cadalora zur Unterstützung.» Die kleine Nachhilfestunde war erfolgreich, denn nach der Superpole glänzte er mit der Bestzeit in seiner Klasse und mit der zweitschnellsten Zeit im gesamten Feld.
Stress kam bei Bühn nach der Aufwärmrunde zum ersten Rennen auf. Auf die Schnelle musste die Mannschaft um Fahrwerkstechniker Matthias Greiff noch das Federbein in der Startaufstellung wechseln. Ins Rennen fand der BMW-Pilot dennoch gut rein und hatte über die komplette Distanz im Kampf um die Podestplätze mit Teamkollege Bijsterbosch zu tun und freute sich im Ziel über Platz 3. «Am Ende hatte ich ein wenig zu kämpfen», schilderte er, «ein Fahrer kam noch vorbei, aber das war ein Niederländer, der für die IDM-Wertung nicht zählte. Ich konnte nicht mehr pushen. Das Motorrad hat sich nach dem Federbein-Wechsel ein wenig anders angefühlt.»
Im zweiten Rennen war Bühn mit dem bewährten Federbein unterwegs und fühlte sich entsprechend wohler. Nach einem guten Start lief die erste Runde nicht ganz wie geplant. «Aber das lag eher an mir», gab er zu, nachdem er wieder als Dritter das Ziel erreicht hatte. «Ich war sogar einen Tick schneller als Bijsterbosch vor mir. Aber er kam besser aus den Ecken raus, daher war er für einen Angriff immer zu weit weg. Gut war auch, dass ich den Abstand zur Superstock-Spitze auf vier Sekunden verkürzen konnte.»