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24h Daytona: Bei Porsche beginnt eine neue Ära

Von Oliver Müller
Der neue Porsche 911 RSR bei Testfahrten in Daytona

Der neue Porsche 911 RSR bei Testfahrten in Daytona

Mit dem neuen 911 RSR will Porsche in der GTLM/GTE-Klasse wieder ganz an die Spitze. Nicht nur das Motorenkonzept ist neu, sondern auch das Fahrzeug-Design. Ausserdem treten in Daytona zwei neue Werksfahrer an.

Der Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie läutet im GT-Programm von Porsche eine neue Epoche ein. Denn beim Kampf um die Krone in der GTLM-Klasse (GTE in der FIA WEC genannt) setzt der schwäbische Hersteller erstmals auf einen 911 mit Motor vor der Hinterachse. (Zwar könnte man auch die verschiedenen Iterationen des 911 GT1 aus den Jahren 1996 bis 1998 hier nennen, doch diese zählen eigentlich eher zur Prototypen-Kategorie. Zum einen, da sie damals mit um den Gesamtsieg kämpften  - und auch, weil zu jener Zeit das Reglement in Bezug auf Prototyp oder GT etwas verwischt war.) Der 911 RSR genannte Wagen ist jedenfalls eine komplette Neuentwicklung. Das erste Rollout fand im vergangenen März in Weissach statt. Seitdem wurden weit über 35.000 Testkilometer abgespult.

Das nach vorn gerückte Antriebsaggregat hat elementare Vorteile zum zuvor verwendeten Heck-Motor-Konzept: Zum einen ist natürlich die Gewichtsverteilung um einiges besser (was auch dem Reifen-Management zu Gute kommt) - zum anderen ist im Bereich des Hinterwagens nun Platz für einen grösseren Diffusor, der das Abtriebsniveau und die aerodynamische Effizienz signifikant erhöht. Das Motorenkonzept mit 4L-6-Zylinder-Boxermotor wurde im Vergleich zum Vorgänger beibehalten. «Wir haben beim 911 RSR bewusst auf einen besonders modernen und leichten Saugmotor gesetzt, denn dieser gab unseren Ingenieuren bei der Entwicklung des Fahrzeugs grosse Freiheiten. Ausserdem sieht das LM-GTE-Reglement in seinen Grundsätzen die absolute Chancengleichheit verschiedener Antriebskonzepte vor, da die Drehmomentcharakteristika von Turbo- und Saugmotoren angeglichen werden», erläutert Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser.

Damit geht Porsche einen anderen Weg als die im Jahre 2016 eingeführten neuen GTE/GTLM-Renner von BMW (4,4L-V8), Ferrari (3,9L-V8) und Ford (3,5L-V6), die jeweils auf einen Turbomotor setzen. In wie weit diese Entscheidung richtig gewesen sein mag, wird sich im Laufe der Saison (sicherlich spätestens bei den 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni) herauskristallisieren. Lediglich Corvette (5,5L-V8) setzt in der Klasse noch auf einen atmosphärischen Motor. (Aston Martin tritt in Daytona nicht an.)

Doch nicht nur das Fahrzeug wird beim 24-Stunden-Rennen in Ostflorida (28./29. Januar) neu sein: Auch der Team-Name wurde überarbeitet (jetzt Porsche GT Team) – genauso wie der optische Auftritt. Die Lackierung der beiden 911 RSR soll von oben betrachtet die Silhouette des Porsche-Wappens erkennen lassen. «Daytona ist das erste grosse Rennen des Jahres und schon von daher eine ganz besondere Herausforderung. Wir haben in den vergangenen Monaten sehr intensiv getestet und wichtige Erfahrungen gesammelt. Auch die neuen Fahrerbesetzungen sind schon gut aufeinander eingespielt. Insofern sehen wir dem Rennen sehr zuversichtlich entgegen», freut sich Marco Ujhasi, (Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport) auf den ersten Renneinsatz des 911 RSR.

Auch im Cockpit gibt es Neuerungen: Neben den bereits schon seit geraumer Zeit im Fahrerkader befindlichen Patrick Pilet, Frédéric Makowiecki, Kévin Estre und Richard Lietz sitzen auch die beiden neuen Werksfahrer Dirk Werner und Laurens Vanthoor in den beiden 911 RSR.


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