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Oreca LMP2 düpiert die DPi beim IMSA-Lauf in Mosport

Von Oliver Müller
Jon Bennett und Colin Braun gewinnen im Oreca 07 das IMSA-Rennen im kanadischen Mosport. Cadillac finden zu alter Stärke zurück und belegen die Plätze dahinter. Pech für Acura. Ford holt sich den Sieg in der GTLM-Klasse.

Es ist gerade erst eine Woche her, da hat JDC-Miller Motorsports bei den 6 Stunden von Watkins Glen für den ersten Saisonsieg eines LMP2 in der amerikanischen IMSA-Serie gesorgt. Nun hat CORE autosport mit dem Triumph im kanadischen Mosport (die Strecke heißt heute offiziell Canadian Tire Motorsport Park) die LMP2-Bilanz weiter verbessert. «Es ist so cool, den ersten Sieg für CORE auf diesem Niveau zu erzielen. Wir hatten eine großartige Strategie. Als wir es brauchten, haben wir Treibstoff und Reifen gespart. Wir haben einfach unsere Karten richtig gespielt und waren da, als es darauf ankam», jubelte Braun am Ende.

Tatsächlich hatte sich Renningenieur Jeff Braun (der gleichzeitig auch der Vater von Pilot Colin Braun ist) eine perfekte Taktik ausgedacht. Obwohl Colin nach Bestzeiten in allen Sessions auch die Pole-Position herausfuhr, ließ der Stratege den Oreca (wie schon in Watkins Glen) vom Ende des Prototypen-Feldes losfahren. Durch diese Entscheidung war es Gentleman-Pilot Jon Bennett gestattet, das Rennen zu beginnen. Auch wegen einer Safety-Car-Phase übergab Bennett den LMP2 beim ersten planmäßigen Boxenstopp mit nur wenigen Sekunden Rückstand auf die Spitze an den schnellen Colin Braun. Dieser hatte dann genügend Zeit, den Oreca an allen vorbei zum Sieg zu fahren.

Nach einer BoP-Änderung zeigten sich die Cadillac DPi in Kanada wieder erstarkt. Jordan Taylor und Renger van der Zande (Wayne Taylor Racing) sowie die beiden Wagen von Action Express mit Eric Curran/Felipe Nasr bzw. Christian Fittipaldi/Filipe Albuquerque belegten die Positionen zwei bis vier. Auf Rang fünf kam der Acura DPi von Helio Castroneves/Ricky Taylor (Team Penske).

Deren Teamkollegen Dane Cameron/Juan Pablo Montoya hatten mit Gesamtplatz 17 ein Ergebnis zum Vergessen. Nach dem Verzicht auf Startplatz 1 seitens des CORE-Oreca dominierte Cameron zunächst das Rennen nach Belieben. Doch ungefähr zu Rennhälfte musste er einen Reifenschaden hinnehmen. Bei der Ausfahrt aus der Boxengasse überfuhr Cameron zudem eine rote Ampel, was eine 60-sekündige Stop&Go-Strafe zur Folge hatte. Als kurz vor Schluss schließlich Ex-F1-Star Montoya den Acura übernahm, ging auch noch ein Rad verloren, was final in einem Problem mit dem Bremssystem resultierte. «Ich bin enttäuscht von mir selbst, dass ich diesen Fehler in der Boxengasse gemacht habe, der unsere Reifenpanne noch verschlimmerte. Es ist immer enttäuschend, wenn ein Sieg durch die Lappen geht, aber es war grundsätzlich ein starkes Wochenende von uns», entschuldigte sich Cameron.

Der Mazda DPi von Oliver Jarvis/Tristan Nunez komplettierte die Top sechs. Die Joest-Teamkollegen Jonathan Bomarito/Harry Tincknell mussten das Rennen kurz vor Schluss wegen eines Lagerschadens aufgeben. Nicht ins Ziel kam der einzige Nissan DPi von Pipo Derani/Ryan Dalziel, nachdem es erneut Probleme mit dem Turbomotor gab.

In der GTLM-Klasse konnte Ford jubeln. Ryan Briscoe/Richard Westbrook feierten nach Daytona den zweiten Saisonsieg. «Das habe ich nicht kommen sehen, besonders nach dem ersten Stint. Wir haben Anpassungen am Reifendruck vorgenommen und die absolut perfekte Strategie gefahren. Als Rick einstieg, ist er meisterhaft gefahren. Wir haben am Ende eine Gelbphase zum richtigen Zeitpunkt erwischt, sind gleich in die Box gefahren und haben die Führung übernommen», beschrieb Briscoe.

Hinter den beiden Corvette C7.R von Magnussen/García bzw. Gavin/Milner belegte der Porsche 911 RSR von Patrick Pilet und Nick Tandy Rang vier. «Wenn man so ein gut abgestimmtes Auto hat und von der Pole startet, dann ist Platz vier natürlich extrem enttäuschend. Ford hatte bei der Rennstrategie heute sehr viel Glück. Weil wir am Ende auf den am stärksten gebrauchten Reifen unterwegs waren, konnten wir bei den Restarts praktisch nicht mehr attackieren», war Tandy nach einer zunächst dominierenden Fahrt seines 911 RSR angefressen.

In der GTD-Klasse triumphierte der Mercedes-AMG GT3 von Ben Keating/Jeroen Bleekemolen. Bereits am Wochenende des 20./21. Juli findet das nächste Rennen der IMSA-Serie in Lime Rock statt. Dort werden die Prototypen jedoch wie üblich eine Pause einlegen, sodass die GTLM-Boliden um den Gesamtsieg fahren. Hier das Ergebnis aus Mosport.

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