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ESM-Ligier schnellster beim Roar before the Rolex 24

Von Oliver Müller
Bester Wagen beim Roar: Der Ligier JS P2 von ESM

Bester Wagen beim Roar: Der Ligier JS P2 von ESM

Der offizielle Test zu den 24 Stunden von Daytona 2016 ist nun auch in den Geschichtsbüchern verewigt. Mit dem Ligier von ESM war ein Wagen aus der FIA WEC am besten unterwegs. BMW in der GTLM-Klasse vorne.

Recht interessant und aufschlussreich verliefen die insgesamt sieben Trainingssitzungen des 'Roar before the Rolex 24' - also dem offiziellen Test zu den 24 Stunden von Daytona. Die schnellste Zeit konnte am Ende das Team Tequila Patrón ESM für sich verbuchen lassen. Die eigentlich aus Amerika stammende Mannschaft ist aktuell in der Sportwagen-WM (FIA WEC) unterwegs und bestreitet mit einem Ligier-HPD in der IMSA-Serie nur einen Gastaufritt für Daytona und Sebring. Am Steuer des LMP2-Wagens sass Neuling Luís Felipe (genannt Pipo) Derani, der den Kurs in 1:39,249 Minuten umrundete. Damit lag der Brasilianer nur knapp über der Pole-Position-Zeit aus dem Vorjahr von 1:39,194 Minuten.

Der eigentliche Bestzeit-Jäger über die Trainingstage in Daytona war der andere teilnehmende Ligier-HPD von Michael Shank Racing, wo Olivier Pla und Oswaldo Negri den schwersten Bleifuss hatten. Negris Zeit von 1:39,438 Minuten war letztendlich die schnellste des Wagens, die somit auch nur knapp langsamer war als die des Schwesterwagens. Dahinter schafften es mit dem DeltaWing, den beiden Lola-Mazda, dem BR01 und den Daytona Prototypen von Action Express Racing und Wayne Taylor Racing sechs weitere Teams unter die für Daytona magische 1:40 Schallmauer.

Bemerkenswert sind hierbei einige Fakten: Der über den Winter überarbeitete DeltaWing macht einen sehr starken Eindruck und scheint nun, ein adäquates Leistungspotential gefunden zu haben. Wobei der Wagen jedoch immer sehr abhängig von der jeweiligen Strecken-Charakteristik ist. So wird er beispielsweise auf dem unebenen Kurs in Sebring seine Probleme bekommen. Ausserdem scheinen die beiden Lola-Mazda nun endlich in der Spitzengruppe der Meisterschaft angekommen zu sein. Der Motorenwechsel vom Diesel hin zum 2-Liter-Turbo-Benziner hat den Wagen auf jeden Fall schon mal gut getan. Auch der russische BR01 hat gutes Potential gezeigt. Das Fahrzeug war erstmals in der IMSA-Serie am Start und somit auch noch nie zuvor mit den dort vorgeschriebenen Continental-Reifen unterwegs.
Darüber hinaus ist fällt auf, dass unter den Top acht lediglich zwei DP-Wagen waren. Diese Fahrzeuge sind aufgrund ihres besseren Topspeeds eigentlich für Daytona favorisiert. Es bleibt abzuwarten, ob die Regelhüter hier noch eine kurzfristige Änderung an der BoP vornehmen werden, um der Fahrzeuggattung einen entsprechenden Abgang von der Daytona-Bühne zu ermöglichen. Ab 2017 sind die DP dann nämlich nicht mehr startberechtigt.

Spannend wurde es auch in der GTLM-Klasse. Am Ende konnte sich BMW-Pilot Lucas Luhr mit 1:45,088 Minuten die Bestzeit zuschreiben lassen. Wie aussagekräftig die Rundenzeit ist, bleibt jedoch abzuwarten. Die Pole-Zeit aus dem Vorjahr lag bei 1:43,488 Minuten. Wenn man bedenkt, dass die neue GTLM-Generation, eigentlich schneller sein soll als die alte, wird also für die Rennwoche noch einiges an Verbesserungspotential zu erwarten sein. Dennoch kann man schon jetzt feststellen, dass BMW mit dem M6 GTLM ein guter Wurf gelungen sein muss und der Wagen eine andere Philosophie als der Vorgänger Z4 GTLM aufweist. Denn gerade in Daytona tat man sich mit dem Vorgängermodell aufgrund des fehlenden Topspeeds doch recht schwer. Dieses Manko sollte mit dem M6 nun ausgemerzt sein.

Auch fast alle anderen Marken der Klasse konnten starke Zeiten für sich verbuchen lassen. So haben sowohl Corvette Racing als auch der Ferrari von Scuderia Corsa drei bzw. eine der sieben Sessions gewonnen. Beide Modelle laufen also in der neuen GTLM-Zeitrechnung gut an. Genauso wie der Ford GT, der immer bei der Musik mit dabei war und grundsätzlich einen sehr aussortierten Eindruck machte. Lediglich der für 2016 überarbeitete Porsche 911 RSR konnte nicht ganz die ultimative Pace der Anderen gehen und lag immer ein paar wenige Zehntelsekunden zurück. Wobei hier bis hin zum Rennwochenende sicherlich auch noch etwas Luft nach oben drin sein wird.

Die 24 Stunden von Daytona sind der Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie. Das Rennen findet am Wochenende des 30./31. Januar statt.

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