Aus für österreichische Rundstreckenmeisterschaft
Fahrersprecher Gerold Gesslbauer vor Hannes Schafzahl
Während sich private Anbieter von Rennveranstaltungen unter ambitionierten Motorradfahrern immer größerer Beliebtheit erfreuen und sich vor Anmeldungen kaum erwehren können, haben es nationale Föderationen immer schwerer, Veranstalter zu finden, die das finanzielle Risiko auf sich nehmen, um Meisterschaftsrennen auszurichten.
2020 führte die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen Reisebeschränkungen dazu, dass die österreichische Motorradrennsport-Meisterschaft auf der Rundstrecke nach nur einer Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden musste und in den Klassen Superstock 600 und Superbike keine Meistertitel vergeben werden konnten.
Im Vorjahr wurde von der österreichischen Motorsport Föderation AMF der vielversprechende Versuch unternommen, die Organisation der Rundstrecken-Meisterschaft in die Hände von Eder Racing zu legen, der sich in der Vergangenheit einen guten Namen als Rennveranstalter gemacht hatte.
Letztendlich führte das ebenfalls nicht zum von der Föderation und den Fahrern gewünschten Ergebnis. Nach den Läufen auf dem Pannonia Ring musste das ÖM-Prädikat für den Slovakia Ring zurückgezogen werden, weil seitens der slowakischen Behörden kurzfristig Reisebeschränkungen beschlossen wurden.
Weil aus Sicht der AMF bei den Rennen auf dem Automotodrom Grobnik einige Details des Vertrages nicht eingehalten wurden, musste der Veranstaltung ebenfalls der Meisterschaftsstatus entzogen werden. Danach entschied man sich bei Eder Racing keine weiteren ÖM-Rennen zu organisieren. Weil die erforderliche Anzahl an Läufen nicht gefahren wurde, konnte zum zweiten Mal keine Titelvergabe erfolgen.
Nachdem es bis zur Sitzung des Meisterschaftsausschusses keine Anmeldungen von Veranstaltungen gab, wird es diese Saison zum Leidwesen der Aktiven im Gegensatz zur Berg-ÖM mit Läufen in Landshaag (30.April/1. Mai) und Julbach (9./10. Juli) keine österreichische Motorradrennsport-Meisterschaft auf der Rundstrecke geben.
«Für den österreichischen Motorradrennsport ist das eine Katastrophe und macht mich extrem traurig», kommentiert Fahrersprecher Gerold Gesslbauer die ausweglose Situation, vor der er und seine Kollegen stehen. «Es ist zu befürchten, dass sich auch in Zukunft kein Veranstalter findet und es der endgültige Todesstoß der Rundstreckenmeisterschaft ist.»