Andreas Gangl: «Habe mir fast in die Hosen gemacht»
Bester Rookie in Horiče: Andreas Gangl (Suzuki)
«Ich bin noch voller Emotionen. Die erste Nacht zuhause konnte ich gar nicht schlafen. Mir sind die vielen Erlebnisse gar nicht aus dem Kopf gegangen», schwärmte Andreas Gangl nach seinem ersten Straßenrennen in Horice. «Von Erzählungen von befreundeten Rennfahrern war ich vorgewarnt, aber die Wirklichkeit hat alles noch bei Weitem übertroffen.»
«Unglaublich, wie enthusiastisch die Bevölkerung um dieses kleine tschechische Städtchen ist. Am Vorabend des ersten Trainings gab es in der Stadt eine Fahrerparade. Es war eine Stimmung wie bei uns bei Volksfesten. Von der Großmutter bis zum Enkel war alles vertreten und hat sich brav um Autogramme angestellt», staunte der Niederösterreicher.
«Die Organisation kann man nur als vorbildhaft beschreiben. Ich habe im Vorfeld bekanntgegeben, wann ich zirka eintreffen werde. Ich wurde schon erwartet und mir wurde mein Platz im Fahrerlager zugewiesen, der für mich reserviert war. Als Neuling hat man mir auch bei der administrativen und technischen Abnahme unter die Arme gegriffen.»
Auch von der 5,150 Kilometer langen Strecke im Riesengebirge war der Justizwachebeamte tief beeindruckt. «Alles, was ein Road-Racer-Herz begehrt, findet man in Horice. Es gibt schnelle Ecken, blinde Überhöhungen und Passagen, wo man mutig zur Sache gehen muss. Bei einigen Stellen habe ich mir beinahe in die Hosen gemacht», gestand der an sich unerschrockene Suzuki-Pilot.
Mit den Rängen 14 und 13 zog sich «Gangolf, der Schreckliche», wie er von seinen Fans in seiner Heimat genannt wird, ordentlich aus der Affäre. «Die Platzierung stand gar nicht im Vordergrund. Ich wollte mich einfach kontinuierlich verbessern. Jetzt freut es mich aber trotzdem, dass ich mit dem ältesten Motorrad bester Rookie geworden bin.»
«Was Danny Webb, Didier Grams oder Marek Cervený hier zeigen, ist abnormal. Da fehlt es bei mir noch an allen Ecken und Enden. Aber ich konnte mich während des Wochenendes um 15 Sekunden steigern und bei einer besseren Streckenkenntnis wäre noch einiges möglich. Ich sehe mich so im Bereich von David Datzer.»
Mit Blick in die Zukunft stellt Gangl fest: «Aus Zeitgründen wird eine ganze Saison in der IRRC Superbike nicht möglich sein, aber in Horice möchte ich unbedingt wieder an den Start gehen. Auch Terlicko, Schleiz und Frohburg könnte ich mir im nächsten Jahr vorstellen.»