Didier Grams (BMW): Zwei Stürze waren einer zu viel
Da war die Welt für Didier Grams noch in Ordnung
Beim Saisonstart der IRRC Superbike im belgischen Chimay erwies sich der Schweizer Kawasaki-Pilot Lukas Maurer als unbesiegbar. Mit seinen zwei zweiten Plätzen konnte Didier Grams aber durchaus zufrieden die Heimreise antreten, vor allem deshalb, weil die Startprobleme an seiner BMW bis zum nächsten Rennwochenende in Tschechien behoben sein sollten.
In Horice wollte der Deutsche Punkte auf Maurer gut machen. Doch bereits im ersten freien Training nahm das Unglück seinen Lauf. Beim Versuch einen langsamen Konkurrenten zu überholen, hakte Grams mit dem linken Arm an einem Begrenzungspflock ein. Ein Sturz konnte zwar vermieden werden, aber weil er starke Schmerzen verspürte, führte ihn der Weg zur Kontrolle ins Krankenhaus nach Jicin.
«Die Befürchtung, dass sich Didier bei der Aktion den Arm gebrochen hat, hat sich gottlob nicht bestätigt», erzählte Vater Jens. «Er ist dann kurz vor dem ersten Zeittraining wieder im Fahrerlager aufgetaucht. Unter diesen Umständen war die drittschnellste Zeit gar nicht so schlecht. Im zweiten Qualifying hat er dann auf die Zähne gebissen und die Pole-Position vor Maurer und David Datzer herausgefahren.»
Trotz der Schmerzen im Arm konnte sich der BMW-Pilot im ersten Rennen umgehend an die Spitze setzen. «Nach zwei Runden hatte Didier bereits zwei Sekunden Vorsprung. Weil im hinteren Feld zwei Fahrer gestürzt waren, wurde abgebrochen. Der Neustart war dann nicht ganz so gut. Hinter Maurer hat er den alten Rundenrekord von Danny Webb um über eine halbe Sekunde verbessert, dann ist er leider gestürzt.»
Grams konnte sein Motorrad zwar wieder in Gang bringen, mehr als der zehnte Rang war für den 38-jährigen Zimmermann allerdings nicht mehr möglich. «Wir rätseln immer noch, warum ihm schlagartig das Vorderrad eingeklappt ist. Keine Ahnung, ob es an der Fahrwerkseinstellung oder dem Reifen gelegen ist. Wenigstens konnte er sechs Punkte retten, die könnten am Ende der Saison noch wichtig sein.»
Im zweiten Lauf bildete sich eine Vierergruppe an der Spitze bestehend aus dem späteren Sieger David Datzer, Lukas Maurer, Didier Grams und dem schnellen Lokalmatador Marek Cervený. In der sechsten Runde musste erneut die rote Fahne geschwenkt werden. Dieses Mal sorgte Grams mit einem spektakulären Abflug in der Stadt für das vorzeitige Ende des Superbike-Rennens.
«In Horice ist es nicht leicht einen Gegner zu überholen. Gerade als Didier Schwung für die nächste Kurve holen wollte, ist ihm wieder das Vorderrad ohne Ankündigung weggerutscht. Das Motorrad ist über die dort befindliche Bordsteinkante gegangen und wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Gabel, Felge, Dashboard sind hinüber. Jetzt müssen wir betteln gehen, um die Maschine bis zur nächsten Veranstaltung wieder aufzubauen.»
Für seine Titelambitionen stellen die zwei Stürze einen argen Dämpfer dar. Auf den sich in blendender Form befindlichen Maurer, der diese Saison mit drei Siegen und einem zweiten Platz mit Abstand die beste Bilanz vorzuweisen hat, fehlen Grams zur Halbzeit bereits 39 Punkte und der Sachse hat bei den Rennen in Hengelo und Frohburg nur noch vier Möglichkeiten, diesen Rückstand aufzuholen.
Ergebnisse IRRC Superbike Horice
Rennen 1:
1. Lukas Maurer (CH), Kawasaki, 6 Runden. 2. Marek Cervený (CZ), 9,686 sec. zur. 3. David Datzer (D), beide BMW, 9,914 sec. 4. Joey Den Besten (NL), Suzuki. 5. Kamil Holan (CZ), Kawasaki. 6. Laurent Hoffmann (B), BMW. Ferner: 10. Didier Grams (D), BMW. 12. Marcel Elsner (D), Yamaha. 13. Johannes Schwimmbeck (D), Kawasaki. 19. Patrick Hoff (D), Suzuki. 23. Andreas Jochum (D), Yamaha.
Rennen 2:
1. Datzer, 4 Runden in 9:08,284 min. 2. Maurer, 0,279 sec. zur. 3. Cervený, +0,727 sec. 4. Holan. 5. Hoffmann. 6. Den Besten. Ferner: 10. Elsner. 14. Schwimmbeck. 20. Hoff. 22. Jochum.
Stand IRRC Superbike (nach 4 von 8 Rennen):
1. Maurer, 85 Punkte. 2. Cervený, 57. 3. Den Besten, 47. 4. Grams, 46. 5. Hoffmann, 37,5. 6. Virgil-Amber Bloemhard (B), 30. Ferner: 8. Datzer, 28,5. 12. Schwimmbeck, 19. 13. Elsner, 16,5. 14. Hoff, 6.