Didier Grams: Ein Urlaubstag nach dem Titelgewinn
Verständlicher Jubel bei Didier Grams nach seinem fünften Gesamtsieg in der IRRC Superbike
Die Ausgangslage war für Didier Grams alles andere als optimal. Aus eigener Kraft konnte er sich den Titel in der IRRC Superbike nicht holen. Der BMW-Fahrer hätte der Hilfe von anderer Stelle bedurft, denn selbst bei zwei Siegen bei den letzten beiden Läufen war ihm klar, dass seinem Konkurrenten Lukas Maurer zwei zweite Plätze zum Titelgewinn genügen würden.
Dass die Vorentscheidung zu seinen Gunsten bereits im ersten Qualifikationstraining fallen sollte, konnte Grams nicht ahnen. «Lukas ist unglaublich motiviert ins Wochenende gestartet und hat auch gleich die schnellste Rundenzeit vorgelegt. Dann hat er aber leider in der Schikane übertrieben und ist schwer zu Sturz gekommen», schilderte Vater Jens Grams.
Weil der Schweizer im Krankenhaus landete, war die Meisterschaft mehr oder weniger entschieden. «Joey Den Besten und David Datzer hatten zwar auch noch theoretische Chancen auf den Titel, aber da hätte Didier schon viel Pech haben müssen. Schade, Didier und Lukas hätten sich sicherlich einen tollen Kampf geliefert. So wollten wir den Titel nicht gewinnen.»
Für den 38-jährigen Evergreen war trotz des Ausfalls von Maurer klar, dass er für seine in Scharen angereisten Fans eine gute Show abliefern wollte. «Nachdem David Datzer im ersten Lauf wegen eines technischen Defekts gestürzt ist, konnte keiner mehr meinen Sohn gefährlich werden. Er hat in beiden Rennen vom Start bis zum Ziel sein Bestes gegeben und überlegen gewonnen.»
Nach seinem fünften Gesamtsieg in der IRRC Superbike – zum letzten Mal triumphierte er 2014 – ließ man es im Team von Grams so richtig krachen. Kein Wunder, dass er sich vorsorglich für den Tag danach einen Urlaubstag genommen hatte. «Die Party hat aus verständlichen Gründen etwas länger gedauert», grinste Vater Jens. «Didier gönnt sich gerade noch ein wenig Schlaf.»
Schon nach den beiden Stürzen in Horice wurden die Rücktrittsgedanken zur Seite gewischt, selbst der Titelgewinn änderte nichts an der gefassten Entscheidung. «Auch unser Chef-Techniker Albrecht Wendritsch und die gesamte Mechanikertruppe macht weiter und wir sind es auch unseren Sponsoren schuldig. Ohne die Unterstützung von Motorsport Dietrich und dem schwedischen Fahrwerksspezialisten von K-Tech, der zu jedem Rennen extra anreist, und Racefoxx hätten wir es nicht geschafft.»
Ergebnis IRRC Superbike, Frohburg, Rennen 1
1. Didier Grams (D), BMW, 10 Runden in 15:57,983 min. 2. Virgil-Amber Bloemhard (NL), Kawasaki, 9,536 sec. zur. 3. Laurent Hoffmann (B), +9,756 sec. 4. Marek Cervený (CZ), beide BMW. 5. Joey Den Besten (NL), Suzuki. 6. Julian Trummer (A), Yamaha. 7. Markus Karlsson (S), Kawasaki. 8. Ales Nechvatal (CZ). 9. Xavier Denis (F). 10. Marcel Elsner (D), alle Yamaha. Ferner: 16. Patrick Hoff (D), Suzuki. 17. Nico Müller. 19. Gido Nittke, beide BMW. 22. Andreas Gangl (A), Suzuki. 23. Dirk Walter (D), Kawasaki. 25. Michael Wimmi (D). 28. Andreas Böse (D), beide BMW.
Ergebnis IRRC Superbike, Frohburg, Rennen 2
1. Grams, 10 Runden in 15:57,694. 2. Hoffmann, 8,885 sec. zur. 3. Bloemhard, +9,239 sec. 4. Cervený. 5. David Datzer (D), BMW. 6. Trummer. 7. Amalric Blanc (F), BMW. 8. Den Besten. 9. Karlsson. 10. Nechvatal. Ferner: 14. Elsner. 16. Müller. 17. Nittke. 21. Gangl. 22. Walter. 26. Böse. 27. Wimmi.
Endstand IRRC Superbike (nach 8 Rennen)
1. Grams, 141 Punkte. 2. Lukas Maurer (CH), Kawasaki, 101. 3. Den Besten, 97. 4. Hoffmann, 93,5. 5. Cervený, 92. 6. Bloemhard, 88. 7. Datzer, 84,5. 8. Karlsson, 62,5. 9. Kamil Holan (CZ), Kawasaki, 58,5. 10. Nechvatal, 53,5. Ferner: 12. Elsner, 41,5. 14. Johannes Schwimmbeck (D), BMW, 19. 15. Hoff, 15. 18. Vassilios Takos (GR), 4,5.