Sieg Nr. 10 für Kostamo, Maurer zurück an der Spitze
Lukas Maurer (1) im Duell mit Eemeli Lahti
Die Wetterprognose verhieß für den Rennsonntag in Imatra nichts Gutes, deshalb wurde der Zeitplan vom Veranstalter kurzfristig angepasst. Gerade als sich die Superbike-Fahrer der International Road Racing Championship (IRRC) zu Mittag für ihr zweites Rennen in der Startaufstellung bereitgemacht hatten, verdunkelten Regenwolken den finnischen Himmel.
Bei heftigem Wind erwischte zwar Eemeli Lahti (IPR Moto Racing) von der dritten Startposition den besten Start, doch bereits in der ersten Kurve drückte sich sein finnischer Landsmann Erno Kostamo (38 Motorspport by Penz13) an ihm vorbei. Der Nordire Michael Dunlop hatte vor dem Schweizer Titelverteidiger Lukas Maurer Platz 3 übernommen, der Polesetter David Datzer folgte nach einem zurückhaltenden Start an der fünften Stelle.
Gerade als das Fahrerfeld, das mit profillosen Reifen unterwegs war, zweieinhalb Runden auf dem 6,03 Kilometer langen Jarno-Saarinn-Circuit zurückgelegt hatte, öffneten sich die Schleusen. Der Abbruch des Rennens war die logische Folge. Nach einer langen Pause, in der versucht wurde, die Pfützen zu beseitigen, konnte ein zweiter Startversuch gewagt werden.
Zwei Warm-up-Runden hatten die Piloten die Möglichkeit, sich mit den schwierigen Bedingungen anzufreunden, bevor das auf sechs Umläufe verkürzte Rennen gestartet wurde.
In der ersten Runde fehlte nicht viel und Kostamo und Lahti wären neben der Strecke gelandet. Nur mit Mühe konnten beide einen Sturz vermeiden, nachdem sie sich berührt hatten. Keine Chance hatte Dunlop, in Imatra in die Fußstapfen seines legendären Onkels Joey Dunlop zu treten, der 1986 auf diesem Kurs einen Lauf zur TT-F1-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Der 29-fache Tourist-Trophy-Sieger schied bereits im ersten Umlauf aus.
Ab der zweiten Runde zündete Kostamo den Turbo. In Windeseile enteilte er seinen Konkurrenten und lieferte Rundenzeiten ab, die um drei Sekunden und mehr schneller waren, als der Rest des Feldes. Der Macau-Grand-Prix-Sieger des Jahres 2022 bestätigte mit seinem zehnten Sieg auf der ehemaligen GP-Piste, der ungekrönte «King of Imatra» zu sein.
Lange Zeit mischte Lukas Maurer im Kampf um Platz 2 mit. Im Wissen, hinter Kostamo und Lahti der bestplatzierte IRRC-Fahrer zu sein, verzichtete der Eidgenosse auf unnötiges Risiko und steuerte seine Yamaha an der dritten Stelle über die Ziellinie. Der Titelverteidiger liegt jetzt bei Halbzeit punktegleich mit dem Belgier Come Geenen an der Spitze der Zwischenwertung.
Ein sensationelles Rennen lieferte Luca Gottardi (SYNTAINICS Racing by Penz13) ab. Der Italiener stürmte unwiderstehlich von weit hinten nach vorne. Als Vierter ließ er dieses Mal sogar Geenen hinter sich, der diese Saison bereits zwei Rennen für sich entscheiden konnte.
Nicht gut lief es für David Datzer (Datziii-Racing by TW3 Racing), der sukzessive Platz um Platz zurückgereicht wurde. Am Ende musste er sich mit dem neunten Rang abfinden. Wesentlich besser lief es dagegen für Didier Grams (G&G Motorsport BMW Motorrad), der an der siebenten Stelle die Zielflagge sah. Auch sein deutscher Landsmann Johannes Schwimmbeck (Kfz-Schwimmbeck #44) und der Schweizer Olivier Lupberger (Team Moto Meile) durften sich als Elfte bzw. 17. über Punktezuwachs freuen.
Ergebnis IRRC Superbike, Imatra, Rennen 2
1. Erno Kostamo (FIN)*, BMW, 6 Runden in 12:25,761 min. 2. Eemeli Lahti (FIN)*, Yamaha, 8,192 sec zur. 3. Lukas Maurer (CH), Yamaha, +12,705 sec. 4. Luca Gottardi (I), BMW. 5. Come Geenen (B), BMW. 6. Laurent Hoffmann (B), BMW. 7. Didier Grams (D), BMW. 8. Kenny Koskinen (FIN)*, BMW. 9. David Datzer (D), BMW. 10. Markus Karlsson (S), BMW. Ferner: 11. Johannes Schwimmbeck (D), BMW. 17. Olivier Lupberger (CH), Yamaha. * Gastfahrer (Keine Punkte)
Zwischenstand IRRC Superbike (nach 6 von 12 Rennen)
1. Maurer und Geenen, beide 122 Punkte. 3. Datzer, 109. 4. Karlsson, 71. 5. Wally Jacobs (S), Suzuki, 52. 6. Grams, 43. 7. Jorn Hamberg (NL), Yamaha, 42. 8. Gottardi, 40. 9. Tiziano Rosati (I), Yamaha, 37. 10. Rhys Hardisty (GB), Yamaha, 35. Ferner: 12. Andreas Jochum (D), Yamaha, 21. 14. Schwimmbeck, 16. 15. Christoph Kreller (D), BMW, 13. 18. Rene Grundei (D), BMW, 12. 19. Lupberger, 9.