MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Buch zum 70. Geburtstag von Walter Röhrl

Von Toni Hoffmann
Doppel-Weltmeister, Monte-Magier, Rallyefahrer des Millenniums – Walter Röhrl ist ohne Zweifel eine der großen Persönlichkeiten des Motorsports. Am kommenden Dienstag wird das Genie am Lenkrad 70 Jahre jung.

Zu diesem Anlass erscheint der neue Bildband «Walter Röhrl – Querlenker», der auf die Karriere des Ausnahmesportlers zurückblickt.

Bei der «Monte» schlitterte er für vier verschiedene Marken zum Gesamtsieg, im Nebel von Arganil verpasste er der gesamten Konkurrenz auf 42 Kilometern mehr als vier Minuten, den Pikes Peak erklomm er in Rekordzeit – das sind nur drei Beispiele für die großen Leistungen des Walter Röhrl, dessen Durchbruch schon zur Legende geworden ist.

Bei der Olympia-Rallye 1972 – der wohl größten deutschen Rallye aller Zeiten – bewegte Röhrl den Ford Capri RS von Kleint Racing so schnell, dass die Sportkommissare anfangs von einem Zeitnahme-Fehler ausgingen. Doch dem war nicht so. Der unbekannte Regensburger fuhr den internationalen Top-Stars bis zu seinem Ausfall tatsächlich um die Ohren – und machte sich schnell einen Namen. 1974 wurde Röhrl auf Opel Europameister, 1975 fuhr er bei der Rallye Akropolis seinen ersten Gesamtsieg in der WM ein.

In der Folgezeit etablierte sich Röhrl endgültig in der Weltspitze. 1980 wurde der «Lange» auf Fiat Rallye-Weltmeister, zudem verhalf er Lancia zur Marken-Weltmeisterschaft in der Sportwagenklasse bis zwei Liter. Auf der Rundstrecke beendete Röhrl später auch seine aktive Karriere - aber erst, nachdem er den Stars in der IMSA, DTM oder bei den 24 Stunden am Nürburgring sowie in Le Mans gezeigt hatte, zu was ein Rallye-Mann fähig ist.

Doch zunächst galt Röhrls Aufmerksamkeit noch seiner eigentlichen Disziplin: 1982 wurde der Bayer zum ersten Doppel-Weltmeister der Rallyegeschichte und hätte wohlmöglich noch mehr Titel holen können, wenn er nur gewollt hätte. Den Dauerstress, den ein volles WM-Programm mit sich gebracht hätte, wollte sich der Regensburger aber nicht mehr antun.

Heute ist Röhrl vor allem mit Porsche verbunden, für die er seit 1993 als Repräsentant und Versuchsfahrer tätig ist und praktisch alle Straßen-Sportwagen bis hin zum 918 Spyder entwickelte. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller spielte in Röhrls Leben aber schon vorher eine große Rolle. Sein erster eigener Wagen war ein 356, zudem saß er bei Rallyes und Rennen seit den 70er-Jahren immer wieder in Modellen aus Zuffenhausen.

Neben den Erfolgen ist aber vor allem der unkonventionelle, unverfälschte Charakter das Markenzeichen Röhrls. Der Bayer, der am Dienstag seinen 70. Geburtstag feiert, nimmt kein Blatt vor den Mund, dafür umso mehr in die Hände. Einen Fan ohne Autogramm stehen lassen – das gibt es bei Röhrl nur, wenn es gar nicht anders geht.

Der Mensch und der Sportler Röhrl werden auch in dem Buch beleuchtet, das anlässlich seines 70. Geburtstags erscheint und das Röhrl selbst autorisiert hat. «Walter Röhrl – Querlenker» porträtiert den Ausnahmesportler auf nie dagewesene Art und Weise. Von A wie «Aufschrieb» über G wie «Größenwahn» bis Z wie «Zukunft» führen mehr als 300 größtenteils unveröffentlichte Fotos – jeweils garniert mit kurzen Anekdoten – durch das Leben des Bayern.

Ein kompakter Rückblick auf Röhrls aktive Karriere im Rallye- und Rennsport sowie auf seine Zeit bei Porsche runden das 256 Seiten starke Geburtstagsfest in Buchform ab. Das von McKlein Publishing in Kooperation mit der Edition Porsche Museum herausgegebene und von Röhrl-Biograf Wilfried Müller verfasste Werk ist ab sofort zum Preis von 49,90 Euro im Handel erhältlich.

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