KTM Enduromodelle 2020: Kein Stein auf dem anderen
Bei der Viertakt-Baureihe verabschiedet sich KTM konsequent vom Kickstarter – dieser ist nun nicht mehr nachrüstbar, die geänderten Motorgehäuse lassen das nicht mehr zu. An allen Viertaktmotoren wurden die Zylinderköpfe überarbeitet, die Verdichtung erhöht und die Steuerzeiten optimiert. An allen Motoren konnte Gewicht gespart werden, dazu sind neue Kolben verbaut. Die Motoren mit 450 und 500 ccm bauen 15 mm weniger hoch. Weil am Motorgehäuse der Anguss für den Einbau des optionalen Kickstarters entfällt, kann der Auspuff geradliniger geführt werden.
An den Zylindern der Zweitakt-Motoren sind für verbesserte Masshaltigkeit die Auslass-Fenster gefräst, dazu funktioniert die neue Auslass-Steuerung präziser. Leerlaufsystem und Kaltstart-Einrichtung sind überarbeitet, und dank einem zusätzlichen Luftdruck-Sensor dosiert die Benzineinspritzung die Einspritzmenge noch genauer. Die Aupuffbirnen weisen eine gerippte Oberflächenstruktur auf, was deren Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Steinschlag und dergleichen erhöht.
Die Rahmen aller Modelle wurden überarbeitet. Die Rahmengeometrien bleiben unverändert, aber an allen Rahmen konnte mit Detailmodifikationen die Verdrehsteifigkeit verbessert werden. Für bessere Stabilität des hinteren Kotflügels ist das Rahmenheck 40 mm länger. In den Zweitakt-Modellen ist der Motor (verglichen mit der Vorjahresmodellen) für bessere Gewichtsverteilung um ein Grad nach vorne gekippt eingebaut.
An allen Modellen wurden die Kühler um 12 mm tiefer positioniert und die Effizienz des Kühlsystems gesteigert. Die 450er und die 500er sind nun serienmässig mit einem Lüfter ausgestattet. Ebenso ist an allen Modellen ein neuer Luftfilterkasten verbaut, der Leistung und Gasannahme verbessern soll. Die neuen Plastikteile verbergen auch einen neuen Benzintank und gehen über in einen neuen Sattel. Bei dieser langen Liste von Modifikationen ist es keine Überraschung, dass auch die Innereinen von Gabel und Federbein geändert sind.
Die 150 EXC TPI wird angetrieben vom bestehenden 125er Motor, der mit Bohrung x Hub von 58 x 54,4 mm auf 150 ccm gebracht wurde. Verglichen mit dem Vergasermodell musste neben der Überströmkanal-Einspritzung auch eine grössere Lichtmaschine angebaut werden. Die 150er ist leichter als die 250/300 EXC, ist aber ansonsten soweit identisch mit den grösseren Zweitaktern. Sie erfüllt Euro 4 und ist mit einem Elektrostarter ausgerüstet.
Wie in früheren Jahren wird es auch 2020 mit Zubehör aufgewertete Six Days Modelle geben. Zum 25-jährigen Jubiläum des Erzberg-Rodeos wird von der 300 EXC TPI eine auf 500 Stück limitierte Sonderserie aufgelegt. Neben der speziellen Farbgebung ist dieses Sondermodell mit so ziemlich allem aufgerüstet, was der KTM-eigene Zubehörkatalog für den extremen Enduroeinsatz hergibt. Die 2020er Enduros von KTM sind angekündigt auf Juni 2019.