Norton jetzt zahlungsunfähig – Insolvenz eröffnet
Norton hat Insolvenz angemedet: Gehen bald die Lichter aus?
Schon Anfang des Jahres musste sich Norton-Besitzer Stuart Garner vor Gericht für 300.000 Pfund unbezahlter Steuern rechtfertigen (SPEEDWEEK berichtete). Das Gericht verlängerte mit Einverständnis der Steuerbehörde die Zahlungsfrist um 63 Tage.
Am 12. Februar sollte das Verfahren fortgesetzt werden, was nun hinfällig ist. Norton hat Insolvenz angemeldet. Als Insolvenzverwalter wurde die Firma BDO bestellt, die auf die Verwaltung und Insolvenzverfahren spezialisiert ist.
Norton wurde nach zahlreichen Besitzerwechseln 2008 vom britischen Unternehmer Stuart Garner aufgekauft. An der Rennstrecke von Donington Park errichtete er eine Produktionsstätte, wo mit rund 100 Angestellten auf Manufaktur-Niveau Motorräder gebaut werden. In den Strudel des Insolvenzverfahrens hineingezogen wird auch das Priest House Hotel in Donington mit 42 Zimmern, das Norton-Besitzer Stuart Garner gehört.
Der zwischenzeitlich abgetauchte Gardner hält an der Darstellung fest, dass die 300.000 Pfund Steuerschulden (350.000 Euro) durch Steuerrückvergütungen gedeckt seien. Diese Steuerrückvergütungen stünden Norton zu, weil namhafte Investitionen in die Entwicklung neuer Modelle erfolgt seien.
Lee Causer von Insolvenzverwalter BDO: «Wir unternehmen alle Schritte, damit sichergestellt wird, dass die Kunden, die Belegschaft und Zulieferfirmen bei dieser Zwangsverwaltung gut unterstützt werden. Unsere Aufgabe ist es, so rasch wie möglich die sinnvollste Strategie zu entwickeln, um alle Interessen der Gläubiger geschützt werden. Wir müssen dafür sorgen, dass das Leid alle Beteiligten so gering wie möglich ausfällt.»
Ob Norton nach Ende der Zwangsverwaltung noch einmal genug finanzielle Mittel für einen Neustart auftreibt, wird sich zeigen.
TT-Legende John McGuiness beendete den Vertrag mit Norton nach nur einem Jahr und fährt dieses Jahr eine Kawasaki. Es wird gemunkelt, dass Norton auch bei McGuiness Schulden hinterlasssen hat.