MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Rennstreckentrainings finden wieder statt

Von Rolf Lüthi
Endlich wieder auf der Rennstrecke fahren: Die Normalität kehrt langsam zurück

Endlich wieder auf der Rennstrecke fahren: Die Normalität kehrt langsam zurück

Von einem Tag auf den andern wurde Mitte März das Geschäft der Trainingsveranstalter auf Null heruntergefahren. Thomas Thieme von Bike Promotion erklärt, was das für die Branche bedeutet.

Der Lockdown kam für den deutschen Rundstreckenveranstalter Bike Promotion mit aller Härte: «Das war am 13. März in Spanien», erzählt Geschäftsführer Thomas Thieme. «Wir hatten parallel Trainings in Aragon und Valencia laufen, als es plötzlich hiess: Ihr habt bis 24 Uhr Zeit, hier alles zu räumen und die Heimreise anzutreten.»

Eigene Mietmotorräder und Kundenmotorräder mussten in Windeseile eingelagert, die ganze Infrastruktur abgebaut und Heimreisen organisiert werden. Da es eine EU-Verordnung gibt, wonach Reisen ins Ausland zu logisitischen Zwecken erlaubt sind, schaffte es Bike Promotion nach einigen Schwierigkeiten mittlerweile, alle Motorräder, die nicht in Spanien bleiben sollten, zurückzuholen.

Inzwischen hat Bike Promotion am 24. Mai wieder ein Training auf dem Lausitzring durchgeführt, weitere Inland-Veranstaltungen in Oschersleben und Schleiz sollen folgen. Vom 19. bis 21. Juni wird ein Training in Brünn stattfinden können. Ab dem 1. Juli (Stand 28. Mai) ist dann auch die Einreise nach Spanien wieder möglich, womit dann auch auf den zahlreichen Strecken Spaniens wieder trainiert werden kann.

Vorerst sind an einzelnen Trainings Einschränkungen zu befolgen: Es dürfen keine Rennen gefahren werden, Abstandsregeln sind einzuhalten, wodurch die Belegung der Boxen limitiert ist und die Duschen geschlossen bleiben müssen.

Es ist ein Anfang, aber noch längst keine Rückkehr zur Normalität, erklärt Thieme: «Die Abstandsregeln und Restriktionen wurden von den Teilnehmern gut akzeptiert. Alle waren einfach froh, dass sie endlich wieder auf einer Rennstrecke fahren durften.»

Auch für die Veranstalter ist längst nicht alles so, wie es mal war: «Es läuft zögerlich wieder an. Die polnische Grenze bleibt vorerst geschlossen, unser Event in Poznan kann nicht stattfinden. In Brünn werden wir weniger Fahrer haben, weil grössere Gruppen aus England und Schweden nicht anreisen können.»

In den Verträgen mit vielen Streckenbetreibern gibt es einen Passus, wonach wegen einer Grossveranstaltung Termine von privaten Trainings bis vier Wochen vorher noch gekündigt werden können. Davon machen einige Streckenbetreiber nun Gebrauch, weitere Terminstornierungen könnten folgen. Das darum, weil viele Rennserien ihre Rennen nun bis in den Spätherbst nachholen wollen. Deshalb kommt es zu Kollisionen mit den Terminen von Rundstreckenveranstaltern.

Noch im März wandten sich zehn Veranstalter gemeinsam in einem offenen Brief an ihre Kunden und riefen dazu auf, aus Solidarität auf die Rückzahlung bereits gebuchter Trainings zu verzichten. «Da haben wir von den Kunden viel Unterstützung erfahren», sagt Thieme. «Für uns als Veranstalter waren die vergangenen zweieinhalb Monate eine schwierige Zeit. Wir hatten einen enormen administrativen Mehraufwand mit dem Ausstellen von Gutscheinen und der Abwicklung von Stornierungen. Unser Büro lief auf Hochtouren, und gleichzeitig hatten wir keinerlei Einnahmen.»

Insgesamt verlor Bike Promotion bis jetzt 42 Trainingstage. Dazu fiel auch das gesamte Zusatzgeschäft mit Mietmotorrädern, Reifendienst, Motorradtransporten oder Hosptality komplett weg. Auch die Instruktoren, die alle als Freelancer auf eigene Rechnung arbeiten, hatten auf einen Schlag keine Arbeitmöglichkeit mehr.

«Aber die schwierigste Zeit kommt für uns Veranstalter erst noch», weiss Thieme. «Bislang kamen wir mit den Vorauszahlungen der Teilnehmer über die Runden, doch nun läuft das Geschäft wieder an und die üblichen Investitionen stehen an. Da hoffe ich einfach, dass es nicht zu Pleiten kommt, bei denen Kunden ihr Geld verlieren. Wenn das geschieht, könnte das Vertrauen in diesen Markt beschädigt werden, und davon wären alle betroffen. Darum hoffe ich, dass alle Veranstalter diese Krise überstehen.»

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