Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

972 Breakdowns – auf dem Landweg nach New York

Von Rolf Lüthi
Fünf junge Künster ohne Motorraderfahrung wollen mit vier Ural-Gespannen von Deutschland nach New York fahren. Wie gelang, was eigentlich unmöglich ist, schildert der Film «972 Breakdowns».

Wer den Vortrag von Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo miterlebt hat, wird diesen sehr speziellen Reisebericht nie mehr vergessen. Nun hat ebendieses Quintett, das sich Leaving-Home-Funktion nennt, den angekündigten Film zur epischen Reise fertiggestellt.

Leaving-home-funktion ist ein Begriff aus der Autoindustrie. Das Aufleuchten der Scheinwerfer soll dem Fahrer im Dunkeln einen sicheren Weg von der Haustür zum eigenen Auto gewährleisten. Denn selbst auf dem Weg von der Haustür zum Auto soll man ja
bloß kein unkalkulierbares Risiko eingehen.

«Leaving-Home-Funktion» bedeutet in diesem Fall aber das genaue Gegenteil: Das sichere Umfeld verlassen, rausgehen, ohne mehrfach abgesicherten Notfallplan, auf den Zufall die Erkenntnis folgen lassen und Vertrauen ins Unbekannte entwickeln.

Keiner der fünf Abenteurer hatte vor der Abreise Ahnung von Motorrädern. Nach dem Abschluss des Kunststudiums haben Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo den Motorradführerschein gemacht und ihre Ateliers direkt in den Seitenwagen gepackt. So konnte die Fahrt in die große, weite Welt beginnen, um diese mit eigenen Augen zu sehen.

Auf russischen Motorrad-Gespannen führt die Reise kreuz und quer durch drei Kontinente, stets Richtung Osten: Von Deutschland Richtung Balkan über Georgien nach Kasachstan weiter in die Mongolei und noch weiter bis in die entlegensten Winkel des fernen Ostens.

Dort verlässt die rote Linie den Verlauf der Straße und folgt über 1600 km einem der größten Flüsse Russlands, dem Kolyma, bevor sie über die 80 km breite Meerenge der Beringstrasse von Russland nach Alaska führt. Ab Alaska windet sich die Route für Tausende Kilometer durch den nordamerikanischen Kontinent, um nach 43.000 km schließlich in New York zu enden.

Dabei werden die Reisenden in unzählige mechanische, körperliche und bürokratische Breakdowns verwickelt. Es mag absurd klingen, doch nur aufgrund dieses fast lückenlosen Pannen-Theaters lernen die Motorrad-Vagabunden die unterschiedlichsten Menschen kennen, mit deren Hilfe das Vorankommen bis in die entlegensten Zipfel der Welt überhaupt erst möglich ist.

972 Breakdowns – auf dem Landweg nach New York kommt ab dem 3. September in die Kinos. Anhand des Vortragsabends kann ein höchst unterhaltsamer Filmabend garantiert werden.

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