MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Schweizer Mofahymne: Hauptsache Vollgas!

Von Rolf Lüthi
Gefühl von Freiheit und Abenteuer: Mit dem Töffli durch die Landschaft kriechen

Gefühl von Freiheit und Abenteuer: Mit dem Töffli durch die Landschaft kriechen

Mehr als 50 Jahre nach «Born to be wild» haben endlich auch die Mofafahrer ihre Hymne: Die Schweizer Kapelle «Lenglerkapellä» bringt das Freiheitsgefühl auf dem Mofa authentisch rüber.

Nicht eine Rockband oder ein Rapper, sondern eine volkstümliche Familien-Ländlerkapelle hat diese unerträglich klaffende musikalische Lücke nun geschlossen: «Ob Puch, Pony, Piaggio oder Sachs, ganz egal was, Hauptsach Vollgas!», wird im Loblied der Familienband Lenglerkapellä dem Mofa ein musikalisches Denkmal gesetzt.

Der Bandname leitet sich ab aus der Wortkombination «Ländlerkapelle», dem Familiennamen Engler und einem Schuss Bündner Dialekt. Die Familie Engler kommt aus Saas im Prättigau im Kanton Graubünden und besteht aus den Eltern Andrea und Paul, den Töchtern Eva und Lea und den Söhnen Luzi und Lenz.

Mofas werden in der Schweiz Töffli genannt, die Verniedlichungsform von Töff, der Bezeichnung für ein Motorrad. Töffli sind in der Schweiz auf 50 ccm Hubraum und 30 km/h beschränkt, müssen funktionierende Tretpedale haben und dürfen ab 14 Jahren gefahren werden. 30 km/h, das ist schon ein wenig lahm, und so bringt bis heute jede Generation ihre Friseure hervor, die sich dieser Unzulänglichkeit annehmen.

Im Refrain von «Born to be wild» sang die Band Steppenwolf 1968 von wahren Naturkindern (true nature’s child). Das war, ganz eindeutig, ein verklausulierter prophetischer Hinweis auf die wahren Naturkinder der Familie Engler, die mehr als 50 Jahre später «das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, das aufkommt, wenn man auf dem Töffli durch die Landschaft kriecht» besingen.

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