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Mercedes-AMG Project ONE: 1000 PS auf Prüfstand

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Es ist etwas ruhig geworden um das Hypercar-Konzept von Mercedes-Benz, den Mercedes-AMG Project ONE. Wo stehen wir da?

Formel-1-Champion Lewis Hamilton präsentierte bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt 2017 das Hypercar von Mercedes-AMG: Der Project ONE-Sportwagen ist nichts Anderes als ein Formel-1-Auto für die Strasse. Unser Leser Josef Gerber aus Konolfingen will wissen: «Um dieses Projekt ist es etwas still geworden. Wo steht Mercedes bei der Entwicklung?»

Der Autohersteller teilt dazu mit: «Die Entwicklung des Hypercars Mercedes-AMG Project ONE hat einen weiteren Meilenstein erreicht – mehrere Entwicklungsträger mit finaler Antriebseinheit nahmen auf dem konzerneigenen Prüf- und Technologiezentrum Immendingen den dynamischen Testbetrieb auf. Dabei stand zum ersten Mal die volle Leistung von mehr als 735 kW (1000 PS) der Hybrid-Antriebseinheit zur Verfügung. Gleichzeitig läuft die Entwicklung auf den Motorenprüfständen und dem Simulator weiter.»

«Die darauffolgende Phase des Test- und Entwicklungsprogramms sieht Testfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife vor. Im Rahmen dieses einzigartigen Projekts adaptierten die Ingenieure eine komplette Formel-1-Antriebseinheit für ein Hypercar mit Strassenzulassung, das auch rein elektrisch fahren kann.»

Der Project ONE ist wirklich ein technischer Leckerbissen von oben bis unten und von hinten bis vorn: Kohlefaser-Monocoque, 1,6-Liter-V6-Hybridmotor mit Einzelturbolader, so wie er auch im Rennauto von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas Dienst tut. Für die Strassenversion ist die Drehzahl verringert worden, der Ladedruck liegt bei 4 bar. Im Rennwagen laufen diese Motoren maximal 4.000 Kilometer, im Project ONE müssen sie 50.000 km verdauen.

Ein Unterschied zum Rennauto: Zwei weitere E-Motoren an der Vorderachse, die den Project ONE in der Summe und in Theorie kraftvoller machen als den Formel-1-Wagen und auch zum Allradler (was in der Formel 1 verboten ist). Bei Leistungsdaten verhält sich Mercedes-AMG so diskret wie bei der Kundenliste, die Rede ist von einer Maximalgeschwindigkeit von 350 km/h und vom Sprint in 2,5 Sekunden auf 100 und in 6 Sekunden auf 200.

Die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik übertragen, an Pushrod-Aufhängungen sind 19-Zoll-Röder angebracht mit eigens von Michelin entwickelten Reifen. Verzögert wird der Wagen natürlich mit Kohlfaserbremsen.

Optisch glänzt der Silberpfeil mit einer aggressiven Front, LED-Leuchten, Airbox über dem Dach für den Motor, einem Diffusor am Heck sowie zweigeteilten Heckflügel. Mercedes hat dazu vier neue Bilder veröffentlicht.

Es gibt weltweit genug finanzstarke Autoverrückte, dass wir uns um den Absatz der 275 Modelle zu einem Stückpreis von knapp 2,3 Millionen Euro keine Sorgen machen müssen. Die ersten Fahrzeuge sollen 2021 ausgeliefert werden.

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