Moto Guzzi V100 Mandello: Bruch mit Traditionen
Sie sollte wohl am Fest zum 100jährigen bestehen der Marke erstmals hergezeigt werden, doch die grosse Guzzisti-Party wurde wegen Corona abgesagt. So wurde die Moto Guzzi V100 Mandello im kleinen Kreis und zusätzlich mit einem Präsentationsvideo vorgestellt. Einem breiteren Publikum wird die revolutionäre Guzzi dann an der Motorradmesse Mailand Ende November gezeigt.
Revolutionär deshalb, weil dieses Motorrad zahlreiche Guzzi-Konstruktionsmerkmale nicht übernimmt. Die Einbaulage des V2-Motors wird zwar beibehalten, der Motor der V100 ist jedoch erstmals in der Guzzi-Geschichte flüssigkeitsgekühlt. Die Zylinderköpfe sind querdurchströmt, von oben kommt das Gemisch per Fallstromeinlass in die Brennräume, die Auspuffkrümmer führen nach unten weg.
Die vier Ventile pro Zylinder werden von zwei obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwellen gesteuert. In der Guzzi-Typenbezeichnung bedeutet V100, dass der Motor um die 1000 ccm Hubraum hat. Auf dem Farbdisplay beginnt der Rote Bereich bei 10.000/min – nicht schlecht für einen so hubraumstarken V2.
Ebenfalls neu ist das Fahrwerk mit einem Stahlrohrrahmen. Die linksseitige Einarmschwinge ist im Getriebegehäuse gelagert, das Federbein direkt angelenkt aussermittig links. Das Vorderrad führt eine USD-Gabel, die Bremsen liefert Brembo.
Die Antriebseinheit der V100 wird die Basis bilden für eine ganze Palette von neuen Modellen. Mit dem modernen Motor können auch künftige Abgas- und Lärmnormen erfüllt werden.
Als erstes stellt Moto Guzzi mit dieser neuen, weit vorne im Rahmen montierten Antriebseinheit die V100 Mandello vor. Ein Tourenmotorrad mit Halbschalenverkleidung, höhenverstellbarem Windschild und kommoder Sitzposition. Das Design ist eher unauffällig-zeitgenössisch und vermeidet jeglichen Retro-Touch.
Neben einer Basisvariante soll es auch eine Highend-Variante mit semi-elektronischen Öhlins-Federelementen geben. Von einer Motorleistung von 110 PS wird gemunkelt, zu Preisund Lieferbarkeit gibt es nur Spekulationen.