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Semiaktives WP Apex-Fahrwerk von KTM: Neue Generation

Von Rolf Lüthi
Besser und einfacher soll sie sein, die neueste Generation semiaktiver Fahrwerke von WP Suspension, die KTM in seinen Spitzenmodellen verbaut. Wir erklären die Features dieser Fahrwerke.

Die Tage der Maßbänder, Werkzeuge und Besuche bei Fahrwerksspezialisten, um das Feedback und die Federungseinstellung des Motorrads zu optimieren, sind bei vielen Modellen von KTM gezählt. Wegsensoren und Beschleunigungsmesser bilden die Basis dieses Fahrwerks. Über das TFT-Display kann das semiaktive Fahrwerk auf Kopfdruck angewählt und eingestellt werden. So kann der Fahrer die Höheneinstellung, das Ansprechverhalten und das allgemeine Verhalten des Motorrads anpassen.

Jede Einstellungsänderung wird mit Hilfe von Grafiken dargestellt, um die Auswirkung jedes Modus und jeder Option zu visualisieren. Das System ist einfach zu bedienen und bietet trotzdem genug Details, um selbst Profis zufrieden zu stellen.
Ziel dieser neuesten Generation semiaktiver Fahrwerke, die KTM zusammen mit seiner Tochtergesellschaft WP Suspension entwickelte, ist ein verbessertes Ansprechverhalten, ein transparenteres Feedback und mehr Einstellmöglichkeiten. Die Aufhängungs-Kontrolleinheit SCU (Suspension Control Unit) passt die Dämpferrate über Magnetventile in Echtzeit an und reagiert so auf die Fahrbahnbeschaffenheit und die Inputs des Fahrers.

Serienmässig können drei Dämpfungs-Grundeinstellungen angewählt werden: Komfort, Street, Sport. Dazu kann die Vorspannung der hinteren Feder über das TFT-Menue in zehn Schritten von jeweils 2 mm um insgesamt 20 mm angepasst werden. Diese Anpassung wird mit einem Stellmotor erledigt, das Hantieren mit dem Hakenschlüssel am schlecht zugänglichen Federbein entfällt.

Optional ist das Paket Suspension Pro erhältlich, das zusätzlich die drei Modi Track/Offroad, Advanced und Auto bereitstellt. Bei den Strassenmodellen ist der Trackmodus aktiviert, bei den geländetauglichen Maschinen der Offroad-Modus. Beim Trackmodus wird für den Einsatz auf der Rennstrecke eine steife Dämpfung angewählt, bei Offroad-Modus wird sensibles Ansprechen mit Dämpfungsreserven auf schnelle Einfederbewegung kombiniert.

Advanced erlaubt dem Fahrer, die Dämpfung für Gabel und Federbein in acht Stufen selbst zu wählen. In diesem Modus können sich technisch versierte Fahrer verwirklichen und ihre eigene Dämpfungsabstimmung erarbeiten.

Auto ist der am weitesten fortgeschrittene Modus. In dieser Einstellung wird die Dämpfung automatisch an den Fahrstil und die Begebenheiten angepasst: Mit einer komfortablen Dämpfungseinstellung cruist man durch die Stadt, mit einer verschärften, strafferen Einstellung wedelt man über die Bergstrasse. Diese selbsttätige Anpassung zwischen verschiedenen Abstimmungen passiert praktisch in Echtzeit.

Weiter bietet die Option Suspension Pro drei automatische Einstellung der Vorspannung des Federbeins, Standard, Low und High. Dabei wird in Abhängigkeit von der Beladung des Motorrads die Fahrwerksgeometrie beeinflusst. Im Standard-Modus steht das Motorrad ausbalanciert und neutral. Low senkt das Heck ab, es resultiert eine komfortable, relaxte Grundeinstellung und als Nebeneffekt eine abgesenkte Sitzhöhe. High hebt das Heck an für eine frontlastige, aggressive Geometrie, welche die entschlossen führende Hand braucht. Dazu kann mit Suspension Pro auch ein Antidive-Setting aktiviert werden. Dieses vermindert das Eintauchen der Front unter harten Bremsmanövern.

Semiaktiv ist das Fahrwerk übrigens, weil es reagiert auf die Bewegungen der Federelemente und die Befehle des Fahrers. Aktiv wäre es, wenn es die Beschaffenheit der Fahrbahn erkennen könnte und die Fahrwerkseinstellung anpassen würde an die Fahrbahn, die nächstens befahren wird. Ob das einmal möglich sein wird, indem das Fahrzeug zum Beispiel die Fahrbahn filmt oder per Laser abtastet, wird die Zukunft zeigen.

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