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Moto Guzzi V100 Mandello: Meilenstein nach 100 Jahren

Von Rolf Lüthi
Eine Moto Guzzi mit Schräglagen-abhängiger Assistenzelektronik und semiaktivem Fahrwerk? Vor kurzem undenkbar, in Form der Moto Guzzi V100 Mandello nun Realität.

Zum 100-jährigen Bestehen der Firma schlägt Moto Guzzi mit der V100 Mandello ein gänzlich neues Kapitel auf. Mit der Konstruktion eines völlig neuen Motors hat Moto Guzzi sich entschieden, am Konzept des längs eingebauten V2 mit 90-Grad-Zylinderwinkel festzuhalten.

Nur dieses Konzept ist von den Vorgängermodellen übrig geblieben. Der «Compact Block» genannte Zweizylinder mit 1042 ccm ist eine völlige Neukonstruktion, die mit den anderen Motoren, die Moto Guzzi derzeit in anderen Modellreihen verbaut, nichts mehr gemein hat. Der neue Motor ist 103 mm kürzer als der in der V85TT verbaute V2.

Ins Auge stechen die um 90 Grad gedrehten Zylinderköpfe: Die Einlasskanäle führen von oben in die Zylinderköpfe, die Abgase werden nach unten weggeführt. Diese für Luftkühlung ungünstige Anordnung ist bei einem Motor mit ansprechender Leistung nur in Verbindung mit Flüssigkeitskühlung möglich. Je zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen betätigen über Schlepphebel vier Ventile pro Zylinder. 115 PS und 105 Nm werden angegeben, wovon 90 Prozent schon ab 3500/min anliegen sollen. Das Drehzahllimit liegt bei 9500/min.

Der kürzere Motor ermöglicht eine lange Schwinge, was die Kardanreaktionen bei Lastwechseln minimiert. Die Getriebeausgangswelle ist links und weiter unten positioniert als bei den Vorgängermodellen, was gemäss Moto Guzzi zusammen mit der langen Schwinge irgendwelche Drehmomentabstützungen überflüssig macht.

Das Fahrwerk besteht aus einem unten offenen Stahlrohrrahmen und optional aus der semi-aktiven Aufhängung Öhlins Smart EC 2.0. Die Assistenzelektronik beinhaltet einen Sechsachsen-Gyrosensor. Es gibt Kurven-ABS, Tempomat und drei Fahrmodi. In jeden der drei Modi können drei unterschiedliche Motormappings, vier Eingriffstufen der Traktionskontrolle, drei Abstimmungen des Motorbremsmoments und dazu die Charakteristik des semi-aktiven Fahrwerks angewählt werden.

Im Cockpit ist ein 5-Zoll-TFT-Display verbaut, die Beleuchtung basiert auf LED, dazu gibt es Schräglagen-abhängiges Kurvenlicht. Ein weiteres Feature ist die adaptive Aerodynamik: Die Stellung von Deflektoren an den Tankflanken werden abhängig von Fahrmodus und Geschwindigkeit variiert.

Die V100 Mandello wird es in zwei Versionen geben. Die Standardversion fährt auf einem konventionellen Fahrwerk, an der luxuriöseren Variante sind das semi-aktive Öhlins-Fahrwerk, ein Quickshifter und Heizgriffe verbaut, dazu kann das Display über Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden, um die Funktionen zu erweitern.

Nach einer Vorpremiere im September (SPEEDWEEK berichtete) wurde die Moto Guzzi V100 Mandello nun an der Motorradmesse Mailand offiziell vorgestellt. Sie soll ab Juni 2022 lieferbar sein, der Preis ist noch nicht bekannt.

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