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Yamaha investiert in CO2-Bindung durch Bakterien

Von Rolf Lüthi
Yamaha investiert in Mikroorganismen, um CO2-Neutralität zu erreichen

Yamaha investiert in Mikroorganismen, um CO2-Neutralität zu erreichen

Yamaha beteiligt sich am amerikanischen Startup Andes, das eine Technologie entwickelt, um mit Mikroorganismen CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen und dauerhaft im Boden zu lagern.

Yamaha hat vergangenes Jahr einen firmeneigenen Nachhaltigkeitsfonds geschaffen und mit 100 Mio. US-$ ausgestattet. Aus diesem Fonds soll in Firmen investiert werden, die den Klimawandel bekämpfen.

Die kalifornische Firma Andes erforscht Verfahren, mit denen Mikroorganismen atmosphärisches CO2 dauerhaft im Boden einlagernb. Dabei wird Saatgut von Mais, Soya und Weizen mit Mikroorganismen versehen, die in Symbiose (lebensgemeinschaft) mit den Pflanzen CO2 an Mineralstoffe koppeln und im Boden einlagern. Durch Bodenproben kann diese Einlagerung nachgewiesen und der CO2-Bilanz der Investoren gutgeschrieben werden.

Im mittelfristigen Managementplan (2022 – 2024) hat Yamaha verstärkte Anstrengungen angekündigt, um Klimaneutralität zu erreichen. Mit der Investition in Andes sollen die Möglichkeiten, in Kombination mit landwirtschaftlichem Pflanzenbau CO2 aus der Atmosphäre zu binden, erforscht und angewendet werden.

Soweit die Pressemitteilung von Yamaha. Andes wurde 2018 gegründet und hat in einem ersten Schritt mit einer neuartigen Technologie zur Saatgutbehandlung, genannt Microprime, den Einsatz von Stickstoffdüngern verringern können.

Dass Bakterien in Symbiose mit Pflanzen leben und diese mit aus der Luft gebundenem Stickstoff versorgen und dafür von der Pflanze Kohlehydrate erhalten, ist nichts Neues. Diese natürlich vorkommende, für beide Seiten vorteilhafte Lebensgemeinschaft existiert zwischen Knöllchenbakterien und der Pflanzenfamilie der Leguminosen, zu der Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Soya gehören, nicht aber für die Ernährung der Menschen wichtige Pflanzen wie Getreide, Kartoffeln oder Majok.

Neu hat Andes ein Verfahren entwickelt, um Mikroorganismen ins Saatgut einzubringen. Diese Mikroorganismen versorgen die Pflanze dann mit lebensnotwendigem Stickstoff aus der Luft. Das funktioniert mit dem von Andes entwickelten Verfahren nicht nur bei Hülsenfrüchten, sondern auch bei Mais oder Weizen. Das spart Stickstoffdünger, dessen Herstellung energieintensiv ist.

In einem weiteren Verfahren will Andes mit Hilfe von Microprime Mikroorganismen ins Saatgut einbringen, welche CO2 aus der Luft an Mineralstoffe binden. Diese CO2 enthaltenden Mineralstoffe werden durch Regenwasser in tiefere Bodenschichten ausgewaschen und verbleiben dauerhaft dort – so der Plan. Nicht nur Yamaha, auch zahlreiche weitere Investoren, darunter auch die deutsche Agrochemiefirma Bayer, haben in Andes investiert.

Um welche Mikroorganismen es sich handelt und wie ihnen beigebracht wurde, Stickstoff und CO2 aus der Luft zu binden, lässt uns Andes nicht wissen. Von «engeneered bacteria» schreibt Andes, was mit «gentechnisch veränderte Bakterien» oder «genmanipulierte Bakterien» zu übersetzen ist. Gemäss Andes wird jedoch nicht das Genom des Saatguts (der Pflanze) verändert, sondern es wird ins Innere des Samenkorns das Bakterium eingebracht, das nach der Keimung die Lebensgemeinschaft mit der wachsenden Pflanze eingeht.

CO2 aus der Luft aufnehmen, das können Pflanzen schon lange. Sie lagern dieses CO2 jedoch nicht im Boden ein, sondern bauen damit planzliches Material auf wie Blätter, Stengel, Äste, Baumstämme, Wurzeln oder Früchte und Samen.

Weiter reicht das Wissen ihres Motorrad-Journalisten nicht. Vielleicht können ja SPEEDWEEK-Leser, die ein entsprechendes Studium absolviert haben oder in einer Biotechnik-Branche arbeiten, über die Kommentarfunktion mehr beitragen zu diesem speziellen Thema, namentlich zur Einschätzung von Chancen und Risiko der Microprime-Technologie.

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