Triumph Daytona 660: Prototyp auf Erprobungsfahrt
Eine der klangvollsten Bezeichnungen im Segment der Mittelklasse-Sportler ist zweifelsfrei «Triumph Daytona». Dennoch liegt der Name bereits seit Jahren brach. Zuletzt wurde er, zumindest kurzzeitig, mit der limitierten Auflage der Daytona 765 wiederbelebt. Doch seither war unklar, ob es in absehbarer Zeit eine Nachfolgerin geben würde.
Nun hat unser Fotograf in Südspanien einen nahezu serienfertigen Triumph-Prototypen abgelichtet, der eine Neuauflage nahelegt. Die größte Überraschung dabei ist bei genauem Hinsehen eigentlich keine: Das Testbike basiert offenbar auf der Trident 660. Das legt nahe, dass Triumph auch an der Wiederbelebung des Mittelklasse-Sportsegments teilhaben möchte, die mit der Aprilia RS660 ihren Anfang nahm und von Yamaha mit der R7 aufgenommen wurde.
Die Fotos des Prototypen der Daytona 660, wie das Modell heißen könnte, legen dabei nahe, dass die Auslegung zwar offenbar sportlich ist, jedoch weitaus weniger extrem als bei leistungsstärkeren Sportbikes. Alltagstauglichkeit scheint hier der Fokus zu sein: So ist zwar ein Stummellenker verbaut, dennoch scheint die Sitzhaltung beim abgebildeten Testfahrer nicht zu gebückt. Das scheint sich auch bei der schon beim Prototypen vergleichsweise dick gepolsterten Sitzbank fortzusetzen.
Das Styling orientiert an vergangenen Daytona-Modellen, jedoch leicht modernisiert. Vorn leuchten nun die obligatorischen LED-Scheinwerfer. Das Heckdesign wird scheinbar nahezu unverändert von der Trident 660 übernommen. Diese spendet zuallererst jedoch auch die technische Basis und so sind die hinteren Federelemente und die Schwinge beispielsweise 1:1 identisch. Die Vorderradgabel scheint jedoch modifiziert und die Bremsen sind nun radial angeschlagen.
Der Motor sieht äußerlich unverändert aus, ebenso wie der Unterflur-Schalldämpfer. Damit ist klar, dass die Daytona 660 motorseitig höchstens kleinere Änderungen erhalten wird und sie wohl auch leistungsmäßig etwa im Bereich der 81 PS ihrer Plattformspenderin rangieren dürfte, deren 189 kg Gewicht sie nur marginal überschreiten dürfte. Das würde sie recht genau zwischen Yamaha R7 und Hondas CBR650R positionieren, die auch bei früheren Entwicklungsfahrten bereits als Referenz gedient haben.
Wie diese beiden Modelle dürfte es auch die Triumph als gedrosselte A2-Version geben; ein Markt, der immer wichtiger wird. Preislich dürfte die Engländerin ihre japanischen Konkurrenten jedoch leicht unterbieten. Bleibt die Frage nach dem Präsentationsdatum: Der abgelichtete Prototyp scheint bereits nahezu fertig entwickelt zu sein, was eine Vorstellung in nicht zu weiter Zukunft nahelegt. Wir tippen auf den kommenden Jahreswechsel, also möglicherweise noch im Dezember 2023, spätestens aber zur Saison 2024.