Harley: Sondermodelle von Pan America und Road Glide
Die Harley-Davidson Pan America 1250S hat alles dran – möchte man meinen: Semiaktives Fahrwerk, Touchscreen-Farbdisplay, anwählbare Fahrmodi und Kurvenlicht. Die CVO Abteilung (Custom Vehicle Operationes), wo besonders hochwertig ausgestattete Motorräder in Manufaktur-Produktionsweise zusammengebaut werden, vervollständigte die Ausstattung weiter, indem praktisch das ganze werkseigene Zubehörprogramm verbaut wurde.
Das umfasst die Adaptive Ride Height Suspension, mit der sich das Fahrwerk bei niedriger Geschwindigkeit und im Stand absenkt, Koffern und Topcase aus Aluminium, Quickshifter, schlauchlose Drahtspeichenräder, Zusatzscheinwerfer und Motorschutz aus Alu.
Im Vergleich mit anderen CVO-Modellen eine vergleichweise simple Aufwertung des Serienmodells, das mit 27.795 Euro (Schweiz Fr. 25.900.-, Österreich 32.995 Euro) rund 7000 Euro teurer ist als die auch schon recht komplett ausgestattete Pan America 1250S.
Aufschlussreicher ist vielleicht, was Harley an der CVO Pan America nicht gemacht hat: Weder wurde die Motorleistung gesteigert noch der Hubraum erhöht, es bleibt bei 152 PS bei 8750/min und 128 Nm bei 6750/min aus 1252 ccm. Oftmals verbaut Harley Motoren mit mehr Leistung und Hubraum zuerst in den CVO-Modellen, später werden die Modifikationen dann in die Basismodelle übernommen. Harley plant, so spekulieren wir, in nächster Zukunft keine Leistungssteigerung oder Hubraumerweiterung am 1250er Revolution Max Motor.
Tiefer in die Trickkiste griff Harley beim Bagger Road Glide ST. deren V2-motor mit 1977 ccm leistet dank einer schärferen Nockenwelle, eines überarbeiteten Einlasstrakts und einer auf 5.900/min erhöhten Maximaldrehzahl 128 PS bei 5020/min und 193 Nm bei 3750/min – der drehmomentstärkste Serienmotor, den Harley je gebaut hat.
Um das Gewicht auf 363 kg zu reduzieren, sind Vorderkotflügel, Tankkonsole und Sitzbankplatte aus Karbon gefertigt, die Oelwanne besteht aus Kompositkonststoff, dazu wurde an Rädern und Bremsscheiben gewicht eingespart.
USD-Gabel und Federbeine, vorne und hinten einstellbar, liefert Showa. Fünf Fahrmodi sind anwählbar, dazu können mehrere Fahrmodi individuell programmiert werden. Der Touchscreen in Farbe misst 12,3 Zoll in der Diagonale und ersetzt alle analogen Instrumente und auch etliche Schalter. Auf langen Highway-Etappen kann man sich von der 500W starken Audioanlage beschallen lassen. Ein Vergnügen, das den Anschaffungspreis ab 46.995 Euro (Schweiz Fr. 45.000.-, Österreich 56.895 Euro) vergessen lässt.