MV Agusta Enduro Veloce: Interne Konkurrenz für KTM
Ursprünglich sollte sie mal Lucky Explorer 9.5 heissen, dann stand sie an der Motorradmesse Mailand 2023 als Vorserie auf dem Stand von MV Agusta, diesmal LXP Orioli genannt, limitiert auf 500 Exemplare zum Preis von 29.500 Euro.
Nun kommt die Reise-Enduro von MV Agusta Enduro Veloce als reguläres Serienmodell auf den Markt. Mit den Radgrössen 21/18 Zoll und Federwegen von 210 mm meldet MV Agusta Offroad-Tauglichkeit für seine «schnelle Enduro» Offroad-Qualitäten an.
Den Dreizylinder-Reihenmotor mit mit rückwärts drehender Kurbelwelle und 931 ccm kennen wir aus anderen Modellen. 124 PS bei 10.000/min und 102 Nm bei 7000/min sollten für zügiges Vorankommen reichen. Vier Mappings stehen zur Wahl (Urban, Touring, Offroad und Custom). Auf unbefestigtem Untergrund hilft die Schräglagen-abhängige, achtstufige Traktionskontrolle, von denen fünf für den Einsatz auf trockener Strasse, zwei Für Gelände und eine für nasse Strasse vorgesehen ist.
Das Chassis ist MV-untypisch ein Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen mit demontierbaren Unterzügen. Die Federelemente liefert Sachs, vorne eine einstellbare USD-Gabel mit 48 mm Innenrohr-Durchmesser. Das einstellbare Zentralfederbein mit Umlenkhebelei erlaubt wie die Gabel 210 mm Federweg.
Die im Gelände überdimensionierte Bremsanlage (vorne 320er Doppelscheibe mit Brembo Stylema Vierkolbenzangen) wird kontrolliert durch das zweistufige, abschaltbare Kurven-ABS von Continental, das ein aufsteigendes Hinterrad erkennt und wieder zu Boden regelt. Die Stufe 1 ist für den Einsatz im Gelände gedacht und regelt nur am Vorderrad.
Die Schlauchlos-Speichenräder mit Excel-Felgen sind bereift mit Bridgestone Battlax A41 90/90-21 und 150/70-18. Die Sitzhöhe von 850 mm (in der unteren von zwei Stufen) verscheucht nicht alle durchschnittlich gross gewachsenen Interessenten. MV gibt ein Trockengewicht von 224 kg an, der Tank fasst 20 Liter.
In Sachen Elektronik zieht MV alle Register: Das Farbdisplay misst 7 Zoll in der Diagonale und ist über Bluetoth und WiFi mit der Welt (und dem Smartphone des Fahrers) verbunden. Navi-Anzeige im Display, Tempomat, Starthilfe, achtstufige Traktionskontrolle, zweifache Motorbremsregelung, Datenaufzeichnung, individuell programmierbares Motormapping, bidirektionaler Quickshifter, Diebstahlschutz und GPS-Lokalisierung. Die Beleuchtung ist LED-Technologie. Als Zubehör sind unter anderem Alukoffern, Schutzbügen und Unterbodenschutz erhältlich.
Der Preis steht noch nicht fest, italienische Medien spekulieren auf 23.000 bis 24.000 Euro. Damit wäre die MV Agusta Enduro Veloce zumindest preislich keine allzu schmerzhafte interne Konkurrenz innerhalb des Konzerns Pierer Mobility zu KTM und Husqvarna.