Kein Dezember-Lohn bei KTM: «Das ist nicht zumutbar»
Heinz Kinigadner (li.) mit KTM-Chef Stefan Pierer
Die KTM AG wird am 29. November 2024 Insolvenz einreichen. Es wird ein Verfahren in Eigenverwaltung und mit einer Schuldentilgung von 25 bis 40 Prozent angestrebt. Wie berichtet, werden vom Insolvenzfonds die Gehälter für November und Dezember einbehalten, genauso das Weihnachtsgeld. Sobald ein Plan zum Neustart vorgelegt und akzeptiert wird, werden die Gelder ausbezahlt.
«Das wird angesichts der kritischen Lage in Oberösterreich sicher noch drei bis vier Wochen dauern. Daher wurde jetzt entschieden, dass die KTM AG selbst die Löhne für den Dezember auszahlt», bestätigte Heinz Kinigadner (64) am Donnerstag exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die Leute brauchen etwas für die Weihnachtszeit – das kann man den Menschen nicht zumuten.» Deswegen werden die Dezember-Gehälter nun sogar etwas früher, mit Beginn nächster Woche, überwiesen.
Der einstige KTM-Retter und Mastermind Stefan Pierer macht sich seit Monaten über die Bücher und dreht jeden Stein zweimal um, dies bestätigte auch KTM-Ikone Heinz Kinigadner. «Ich würde Stefan gerne unterstützen in dieser schweren Zeit», bekräftigte Kini, der im Moment in Dubai seinen Sohn Hannes bei der Rallye unterstützt, wo dieser mit Beifahrer Sam Sunderland, einem ehemaligen Dakar-Motorrad-Sieger, im Buggy antritt. Kini steht mit Pierer in engem Kontakt und weiß: «Es ist nicht zu leugnen, dass Fehler gemacht wurden – das dringt nun aus der Tiefe durch.»
Der zweifache Motocross-Champion sagte, angesprochen auf die nächsten Wochen: «Klar, es wird schwierig! Die Mitarbeiter werden auf geringerer Stundenbasis weniger verdienen. Aber wir sind überzeugt, dass Stefan Pierer seinen Plan umsetzen wird.» Und Kini bezieht sich auch auf jene, die sich in der Tagespresse mit Leserbriefen und Kommentaren melden: «Ohne Pierer wäre KTM nicht da, wo wir sind. Er ist ein Sportfanatiker durch und durch – er weiß daher auch, dass KTM ohne den Sport nicht funktioniert. Ich habe volles Vertrauen!»